Aktionstag und Fest locken die Besucher

Der Denkmaltag und das Gemeindefest sorgten gestern für viel Betrieb in Hilden. Eine Nachricht: Die Sanierung der Reformationskirche wird teurer.

Aktionstag und Fest locken die Besucher
Foto: Olaf Staschik

Hilden. Pfarrer Joachim Rönsch ist ein gefragter Mann. Mit einem Stück Käsekuchen hat er es sich auf einer Bank am Alter Markt gemütlich gemacht und bleibt keine Minute allein. Immer wieder setzen sich Gemeindemitglieder zu ihm, lassen sich gemeinsam mit dem Geistlichen im Talar fotografieren, wechseln mit ihm ein paar Worte.

Die evangelische Kirche in Hilden feiert Gemeindefest. Und erstmals haben sich dazu im Jahr des Reformationsjubiläums drei Bezirke zusammengetan: die Erlöserkirche Süd, die Friedenskirche Nord und die Reformationskirche. Warum nicht schon früher? „Das ist ein gewisser Mehraufwand, alle Menschen unter einen Hut zu bringen“, sagt Rönsch. Zum Reformationsjubiläum sollte es jedoch etwas Besonderes sein. Und mit einem Blick auf das lebendige Treiben am alter Markt ist sich Rönsch sicher: „Es lohnt sich.“

Das sehen die Gemeindemitglieder ähnlich. Dass die drei Bezirke gemeinsam feiern, „das finde ich nicht schlecht. Da lernt man sich mal kennen“, sagt Erika Arlt, während sie an ihrem Kaffee nippt. Und ihre Freundin Ulrike Scheu fügt hinzu: „So wird man animiert, etwas zu tun und sich zu engagieren.“

Als besonderen Höhepunkt öffnete die Gemeinde außerdem die Pforten der Reformationskirche zur Besichtigung — ein Beitrag auch zum Denkmaltag, an dem sich Hilden gestern gleich mit mehreren Besichtigungstouren beteiligte. Eigentlich wird die Reformationskirche zurzeit saniert und ist nur in Ausnahmefällen zugänglich. Die stündlichen Vorträge von Pfarrer Ole Hergarten besuchten Dutzende interessierter Gemeindemitglieder, hörten zu und stellten viele Fragen.

Dabei hatte Hergarten auch eine Hiobsbotschaft zu verkaufen: In den vergangenen Tagen stellten die Fachleute fest, dass es vor gut einem Jahrhundert ein Fehler gewesen war, den Putz vom Kirchturm zu entfernen und — dem damals vorherrschenden historisierenden Zeitgeist folgend — das Mauerwerk freizulegen. Der Putz nämlich hätte die im Mauerwerk liegenden Eisenringe, die zur Verstärkung desselben dienen, vor Nässe schützen können. So aber sind die Ringe gerostet. „Da ist noch einiges zu tun, das kann so nicht gelassen werden“, stellte Hergarten fest. Die Fachleute arbeiten bereits an einer Lösung. Am Dienstagabend befasst sich zudem der Bauausschuss der Gemeinde in einer Sondersitzung mit dem Thema.

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