Ärger rund um eine Bank

Zwischen Rathaus und der Sparkasse treffen sich häufig bis zu 20 Jugendliche, um dort zu trinken. Die Anwohner sind sauer.

Hilden. „Das überschreitet sämtliche Grenzen und ist einfach nur noch asozial“, sagt eine WZ-Leserin — und meint damit die Zustände rund um eine Sitzbank zwischen dem Rathaus und der Sparkasse an der Itter. Immer wieder träfen sich dort bis zu 20 Jugendliche, grölten, tränken Alkohol „bis zum Abwinken“ und provozierten Passanten und Anwohner. „Ganz heftig ist es am Wochenende, und wenn es schön ist. Zum Glück haben wir aktuell eher mieses Wetter.“

Das Fass zum Überlaufen brachte für die Frau die Nacht vom 5. auf den 6. Juli, als sogar Bücher aus dem benachbarten, öffentlichen Bücherschrank verbrannt worden seien. „Das geht ja nun mal gar nicht“, sagt sie. Hinzu komme, dass der Platz um die Parkbank zunehmend vermüllt werde, und der Lärm, den die Leute veranstalteten, bis in die Morgenstunden andauere.

Sowohl Polizei als auch Ordnungsamt wissen um die Problematik. „Dort wird es definitiv übertrieben“, bestätigt der stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes, Daniel Beier. „Diese Stelle ist uns echt ein Dorn im Auge.“ Immer wieder kämen dort Jugendliche zusammen, um zu trinken und „Spaß“ miteinander zu haben.

„Grundsätzlich ist das ja auch eine schöne Ecke“, sagt Beier im WZ-Gespräch. „So nah an der Fußgängerzone und dann auch noch am Itter-Ufer.“ Und grundsätzlich sei es auch kein Problem, wenn sich die Teenager dort zusammenfinden. Aber sie müssen sich an Regeln halten. „Nur — das tun sie nicht.“ Aus diesem Grund sei der Außendienst des Ordnungsamtes jetzt eine Partnerschaft sowohl mit der Polizei als auch mit dem Jugendamt eingegangen, um gerade diese Stelle im Auge zu behalten.

„Wir werden gezielte Kontrollen machen“, bestätigt Hildens Polizeichef Wolfgang Busch. „Wir haben diesen äußeren Bereich des Ellen-Wiederhold-Platzes im Fokus und werden, wenn nötig, Platzverweise aussprechen.“ Bereits in der Vergangenheit habe man Minderjährige dort „dingfest“ gemacht und dem Elternhaus übergeben.

Aussagen, die die WZ-Leserin im Namen zahlreicher anderer Anwohner gerne hört. „Da werden für viel Geld Bänke angeschafft und Innenhöfe und Plätze neu gestaltet, um beschaulich dort zu sitzen — und das Resultat ist: Ärger“, sagt sie kopfschüttelnd. Nicht nur für sie leide die ganze Wohnqualität darunter. „Ändert sich nichts, darf sich keiner wundern, wenn Leute wegziehen. Viele haben abends Angst, vor die Türe zu gehen. Geschweige denn, dass sie die Traute haben, die Jugendlichen auf ihr Verhalten anzusprechen.“ So habe sie schon von mehreren Anwohnern gehört: „Wenn wir das gewusst hätten, wären wir hier nicht eingezogen.“

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