Haan „Advents-Trödel“ im April gut besucht

Haan · Mit Verspätung, aber ohne Einbußen wurde am Sonntag nach zweijähriger Zwangspause beim Trödelmarkt der Närrischen Zelle gehandelt und gefeilscht. Sowohl Veranstalter als auch Käufer und Verkäufer zeigten sich zufrieden.

 Teilnehmerin Eva Krüger sortiert ihre Ware. Vor allem Kinderkleidung gab es diesmal an vielen Ständen zu kaufen.

Teilnehmerin Eva Krüger sortiert ihre Ware. Vor allem Kinderkleidung gab es diesmal an vielen Ständen zu kaufen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Als ob der Wettergott die Närrische Zelle „beschenken“ wollte, kehrte für ein kurzes Wochenende der Winter plötzlich zurück. Seit bald einem halben Jahrhundert wird im Herzen der Gartenstadt immer am 1. Advent getrödelt. Nur in den vergangenen zwei Jahren mussten die Haaner aufgrund der vorherrschenden Pandemie auf ihren beliebten Markt verzichten. Als Alternativtermin rief die Närrische Zelle in diesem Jahr das erste Aprilwochenende aus. Kein Scherz, aber ein guter Termin, wie sich nun herausstellte. Um der gewohnten Stimmung und Atmosphäre des sonst weihnachtlichen Trödelmarktes im Schatten des Pyramidenmarktes sein charakteristisches Flair zu verleihen, herrschten Minustemperaturen. Kunden und Verkäufer standen einander dick bekleidet mit Handschuhen und Pudelmütze gegenüber.

Besucher aus der nahen Umgebung schlenderten durch die Haaner Innenstadt und schauten sich die üppige Auslage der rund 60 Stände an. „Etwas weniger als sonst, aber wir sind dennoch sehr zufrieden“, kommentierte Denise Pichtemann, neue Schatzmeisterin der Närrischen Zelle. Auch Raphael Harlos, selbst ernanntes „Erbstück des Marktes“, weil er ohne Vereinszugehörigkeit seit 1988 mithilft, konnte der Alternativversion im Frühjahr durchaus etwas abgewinnen: „Natürlich fehlt die weihnachtliche Stimmung mit dem Pyramidenmarkt im Rücken, aber der Zuspruch ist ähnlich groß.“

Außer einer etwas kompakteren Marktdistribution lieferte der diesjährige Trödel im Frühjahr eine weitere Besonderheit: „Wir haben außergewöhnlich viele Familien, die hochwertige Kindersachen, Spielzeug und Kleidung verkaufen“, berichtete Harlos. Einen Grund für den Zulauf gerade der Familien konnte er nicht erkennen, freute sich dennoch über die neue Zielgruppe. „Dadurch, dass sie sehr hochwertige Sachen anbieten, wird natürlich auch mehr gekauft.“ Überall waren Menschen zu sehen, die mit vollen Tüten durch die Innenstadt schlenderten.

Spiele und Kleidungsstücke
türmten sich zu Hause

Eva Krüger und Katrin Wassen hatten sich mit ihren Kindern unweit des trockengelegten Brunnens einen großen Stand aufgebaut, auf dem sich die Puzzlespiele, Bücher, Kuscheltiere und Klamotten stapelten. Für Eva Krüger war es das erste Mal beim Haaner Trödelmarkt, Katrin Wassen hatte mit ihrer Handballmannschaft schon mal im Winter dort gestanden. Vergleichbar, sagt die Mutter dreier Kinder, seien ihre Teilnahmen aber nicht. Weil sich die aussortierten Spiele und Kleidungsstücke zu Hause türmten, entschieden sich die Freundinnen, bei diesem Trödel mitzumachen. „In den vergangenen Jahren konnten kaum Kindertrödel stattfinden, deswegen haben sich bei uns die ganzen Sachen gestaut, die wir jetzt hier anbieten“, lüftete Wassen das Geheimnis des größer gewordenen Angebots an Kindersachen. „Wir sind froh, dass wir sie anbieten können und die Leute sind glücklich, dass sie nicht alles neu kaufen müssen und dabei etwas Geld sparen“, fügte Krüger hinzu. Auch wenn die Mütter ein Auge darauf warfen, ließen sie doch meist ihre Sprösslinge die Verkaufsgespräche führen. Souverän handelte Noah mit den Kunden über den Preis seiner aussortierten Spiele, obwohl es sein erster Trödelmarkt war. „Es macht sehr viel Spaß und der Verkauf läuft sehr gut.“ Das Aussortieren sei ihm nicht schwergefallen, verriet er. Die Aussicht auf neue Spiele, die er sich mit seinen Brüdern mit dem erwirtschafteten Geld aus dem Trödelverkauf würde leisten können, motivierte ihn.

Auch Ella (10) und Schwester Frida (8) zeigten sich mehr als zufrieden mit dem Verkauf. „Wir wissen aber noch nicht, wofür wir das Geld ausgeben wollen“, äußerte Ella. „Erst mal sparen“, fügte Frida hinzu.

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