ADFC will Umbau der Heiligenstraße

Tiefbauamt: Bevor die Straße saniert wird, müssen die Kanäle erneuert werden.

ADFC will Umbau der Heiligenstraße
Foto: Olaf Staschik

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Hilden beantragt, die Heiligenstraße mittelfristig als fahrrad- und fußgängerfreundliche Route in die Innenstadt barrierefrei auszubauen. Darüber berät heute der Stadtentwicklungsausschuss. Die Heiligenstraße sei ein wichtiger Zugang vom S-Bahnhof Hilden-Süd zur Innenstadt, argumentiert ADFC-Sprecher Georg Blanchot: „Über sie können innerhalb weniger Gehminuten unter anderem die Einkaufszonen am Warrington-Platz und der Mittelstraße erreicht werden.“

Die Bürgersteige seien viel zu schmal für die Begegnung von zwei Personen oder Menschen mit Kinderwagen und Rollatoren. Wenn dann noch Mülltonnen oder Fahrräder abgestellt werden, sei der Durchgang völlig blockiert. „Der nicht barrierefreie Höhenunterschied der Bordsteine hat bereits zu bösen Stürzen und Stolperfallen geführt“, weiß Blanchot. Bereits im städtischen Fahrradförderkonzept (Fortschreibung 1999) sei der Umbau der Heiligenstraße gefordert worden. 2007 sei das Thema wieder im Fachausschuss behandelt worden, als es um ein Verkehrskonzept für den Kronengarten ging — allerdings ohne Ergebnis. „Die Bürgersteige der Heiligenstraße sind in der Tat zu schmal für Rollstuhlfahrer oder Fußgänger mit Rollatoren“, räumt Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann ein. Das liege an der Bebauung. Die Heiligenstraße wird von alten Häusern mit Hochparterre-Eingängen gesäumt, die größtenteils vor 1920/1940 errichtet wurden. Die Eingangsstufen liegen im öffentlichen Bürgersteig. Aktuell erschwerten private Baustellen die schwierige Situation zusätzlich. Die Stadt könne nur versuchen, den Verkehr zu organisieren und zu lenken.

Trotz Instandhaltung seien Teile des Bürgersteigs und der Fahrbahn in einem schlechten, aber verkehrssicheren Zustand. „Deshalb haben wir die Sanierung/Umgestaltung der Heiligenstraße auch bereits in den Haushaltsplanentwurf 2015 aufgenommen“, erläutert Mittmann. Zuvor müssten allerdings Probleme mit der Entwässerung gelöst werden. Im südlichen Abschnitt zwischen Kirchhofstraße und Südstraße gibt es noch keinen öffentlichen Regenwasserkanal. Das Regenwasser wird über die Straßenrinne abgeleitet. Deshalb muss dort ein neuer Kanal gebaut und an das Kanalnetz an der Kirchhofstraße/Hagelkreuzstraße angeschlossen werden.

„Die ersten Arbeiten, dies zu ermöglichen, haben im Januar mit Kanalarbeiten an der Ecke Baustraße/Lindenstraße begonnen“, erläutert Mittmann: „Diese Arbeiten sind technisch sehr knifflig.“ Deshalb mache es Sinn, erst 2017 mit der Planung und ab 2019 mit dem Bau zu beginnen. In der schmalen Heiligenstraße müssten die Ansprüche von vielen Nutzern unter einen Hut gebracht werden. Wie in Hilden üblich, müssten mehrere Planvarianten zunächst erarbeitet und dann mit den Anwohnern diskutiert werden.

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