NRW Helmholtz-Abifeier macht Mut

Hilden · Mit vereinten Kräften ist es Lehrern, Eltern und Schülern gelungen, kurzfristig einen versöhnlichen Abschluss für die diesjährigen Abiturienten des Helmholtz-Gymnasiums auf die Beine zu stellen. Auf dem Schulhof unter Pavillons feierten die fast 500-köpfige Festgesellschaft Abitur und die Rückkehr von etwas Normalität.

 Die Abifeier am HGH musste nicht ausfallen: Kim Jessen, Laura Werner und Helena Büsing (v.l.) feiern ihr Abitur.

Die Abifeier am HGH musste nicht ausfallen: Kim Jessen, Laura Werner und Helena Büsing (v.l.) feiern ihr Abitur.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nach einem langen Jahr voller Strapazen, Restriktionen und Entbehrungen, voller Ungewissheit und zeitweiser Perspektivlosigkeit hatten die 85 Abiturienten des Helmholtz-Gymnasiums am Samstag nun doch allen Grund zur Freude. Nicht nur über das bestandene Abitur, das sie nun endlich in Form ihres Abschlusszeugnisses in den Händen hielten. Trotz aller Befürchtungen konnten sie am Tag der Zeugnisvergabe doch noch als Jahrgang und in Begleitung ihrer Liebsten zusammen sein, auf ihren Erfolg und den endenden Lebensabschnitt anstoßen.

„Dass es unter diesen besonderen Bedingungen doch noch geklappt hat, ist sehr schön und wir hatten es eigentlich nicht mehr erwartet“, sagte die frischgebackene Abiturientin Helena (18). Gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen Laura und Kim freute sie sich über diesen wahrgewordenen Moment, für den sie sich standesgemäß in wunderschönen Abendkleidern in Schale geworfen hatten.

Erst vor zehn Tagen hatte das Festkomitee bestehend aus Eltern, Lehrern und Schülern, die Genehmigung vom Ordnungsamt für diesen kleinen Festakt unter freiem Himmel erhalten. Entsprechend schnell musste alles organisiert werden, auch die Ballkleider. Die einen hätten auf die Schnelle online geshoppt. „Ich konnte mein Kleid noch im Geschäft anprobieren“, äußerte Kim.

Auch für die Brüder Leo (18) und Jaro (17) war die Abschlussfeier ein besonderer Moment, mit dem sie nach nahezu einem kompletten letzten Schuljahr im Homeschooling kaum noch gerechnet hatten. „Zu Hause zu lernen war doch schon schwierig, dafür braucht man eine andere Motivation und man muss sich streckenweise zum Lernen zwingen. Das fiel mir in der Schule leichter“, fasste Leo sein letztes Schuljahr unter Pandemiebedingungen zusammen. Bruder Jaro schien es da einfacher gehabt zu haben. „Für mich war es zwar ungewohnt, aber ich habe mich dennoch gut anpassen können.“ Ursprünglich hatte der Jüngere der Brüder einen Abiturdurchschnitt von 1,7 angepeilt. „Am Ende konnte ich mich sogar noch verbessern, sodass es 1,6 geworden ist“, freute Jaro sich.

Versöhnlicher Ausklang
und Rückehr ins Normale

Claudia Powell, Mutter eines Abiturienten und Mitorganisatorin der Abschlussfeier, zeigte sich am Rande des Festaktes erleichtert über den versöhnlichen Ausklang und die Rückkehr zur Normalität. „Wir haben uns ungeheuer über die Genehmigung gefreut und alle haben beim Aufbau mitangepackt.“ Schnell wurde ein Caterer organisiert, ein kleiner Currywurst-Stand und ein Getränkewagen für das Fest auf dem Schulhof platziert. Pavillons und Fernsehgeräte aufgebaut, um den Anwesenden ein Blick in die Aula zu gewähren, wo die Abiturienten gemeinsam saßen, um ihre Zeugnisse entgegenzunehmen.

Ein großes Lob seitens der Eltern und Schüler gab es für Schulleiterin Barbara Krieger. „Es ist unglaublich, was die Frau geleistet hat, nicht nur organisatorisch, sondern auch für die Schüler im Alltag und trotzdem war sie jeden Abend für uns ansprechbar“, äußerte Powell dankbar. Krieger wiederum war beim Anblick ihrer Abiturienten voller Stolz. „Ich bin sehr erleichtert und mächtig stolz auf Schüler, Schulgemeinde und Eltern, die hier mit angepackt haben, um den Abiturienten diese Abschlussfeier zu ermöglichen.“ Als Jahrgang, urteilte Krieger, seien die diesjährigen Abiturienten aufgrund der Pandemie mit völlig neuen Kompetenzen für die Zukunft ausgestattet worden. „Sie mussten im Homeschooling lernen, sich eigenständig zu organisieren, was viele sonst erst mit dem Studium lernen, und darüber hinaus hatte dieser Jahrgang viel mehr Zeit, den Umgang mit der digitalen Technologie zu üben. Das wird ihnen für die Zukunft zu Gute kommen.“

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