Hilden 77 Kinder stehen noch ohne Kita-Platz da

Hilden. · Im Herbst sollen in Hilden zwei neue Waldgruppen in der städtischen Kita Pusteblume und der Kita Nordlichter mit 30 zusätzlichen Plätzen den Betrieb aufnehmen. Doch eine Lücke bleibt.

 Hilden kann den Rechtsanspruch der Eltern einlösen, aber nur mit Hilfe von Überbelegungen und Wartezeiten von bis zu sechs Monaten.

Hilden kann den Rechtsanspruch der Eltern einlösen, aber nur mit Hilfe von Überbelegungen und Wartezeiten von bis zu sechs Monaten.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Die Anmeldung für das Kindergartenjahr 2019/20 ist abgeschlossen. Eltern konnten über das Online-Portal Little-Bird sich für bis zu fünf Betreuungseinrichtungen bewerben. Zum 1. Februar sind die Plätze vergeben worden. Eltern hatten dann bis zu 14 Tage Zeit, sich für einen Platz zu entscheiden. „77 über Dreijährige haben für das Kindergartenjahr 2019/20 noch keine Platz“, fasst Andrea Funke, Sachgebietsleiterin Kita/Schule, das Ergebnis zusammen. Im Herbst sollen zwei neue Waldgruppen in der städtischen Kita Pusteblume und der Kita Nordlichter (Träger ist die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte) mit 30 zusätzlichen Plätzen den Betrieb aufnehmen. Als Quartier erhalten sie einen Wohnwagen.

270 Kinder unter drei Jahren haben für das kommenden Kindergartenjahr 2019/20 noch keinen Kita-Platz. Darunter seien 28 Kinder, die aktuell von Tageseltern betreut werden und die in einen Kindergarten wechseln wollen. „Allen diesen Eltern ist ein Platz in der Tagespflege angeboten worden“, betont Andrea Funke: „Die meisten möchten keine Tagespflege. Damit relativiert sich auch die hohe Anzahl von 270 U 3-Kindern ohne Kita-Platz.“ Klar ist: Die Stadt muss ab Herbst weitere 80 Betreuungsplätze schaffen. Der Ausbau der Tagespflege ist keine Alternative – weil dort nur Kinder unter drei Jahren betreut werden.

Aktuell betreuen 84 Tageseltern (darunter 17 Auswärtige) 240 Mädchen und Jungen unter drei Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Bedarf um zehn Prozent gestiegen, berichtet das Jugendamt. Es sei schwierig, neue Eltern für die Tagespflege zu gewinnen“, berichtet Ulrich Brakemeier, Leiter des Amts für Schule, Jugend und Sport. Der Ausbau der Tagespflege sei keine Alternative – weil dort nur Kinder unter drei Jahren betreut werden.

Geeignete Grundstücke für eine neue Einrichtung zu finden, sei schwierig, berichtet die Verwaltung. Zumindest für eine neue Kita ist offenbar eine Lösung gefunden. Die städtische Kita Am Holterhöfchen 18 (dort werden heute 22 Kinder betreut) soll 2020 vergrößert werden. Das hat die Politik bereits in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen. „Wir brauchen aber noch einen zweiten Standort“, sagte Dezernent Sönke Eichner in öffentlicher Sitzung im Haupt- und Finanzausschuss: „Wir haben dabei ein Grundstück in Erbpacht im Auge. Das Ergebnis der Verhandlungen ist noch offen.“ Sobald es ein Ergebnis gebe, werde er die Fraktionen informieren.

Laut dem Haushaltsplan wendet die Stadt Hilden in diesem Jahr rund 10,37 Millionen Euro für die Betreuung von Kindern bis zu einem Alter von sechs Jahren auf. Weil Erträge sinken und Aufwendungen steigen, muss die Kommune in diesem Jahr 1,32 Millionen Euro mehr zahlen als bisher. Ursache seien unter anderem durch den Tarifabschluss gestiegene Personalkosten, mehr Personal aufgrund des Vertretungskonzepts sowie höhere freiwillige Betriebskostenzuschüsse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort