Hilden Pläne für neue 3 M-Werkshalle liegen aus

Hilden. · Das Unternehmen möchte an der Düsseldorfer Straße 121-125 eine neue Beschichtungsanlage errichten. Dafür müssen auch die Kapazitäten für den Einsatz von Lösemitteln von 3800 auf 6830 Tonnen pro Jahr erhöht werden. Ein Genehmigungsverfahren dafür läuft bei der Bezirksregierung Düsseldorf.

 3 M Hilden plant, eine Anlage zur Folienbeschichtung und eine weitere Anlage zur Folienproduktion zu installieren.

3 M Hilden plant, eine Anlage zur Folienbeschichtung und eine weitere Anlage zur Folienproduktion zu installieren.

Foto: 3M

Das 3 M-Werk Hilden ist der größte Produktionsstandort des amerikanischen Technologiekonzerns (120 000 Patente) in Europa und einer der größten Arbeitgeber Hildens. Rund 65 Millionen Euro will 3 M über drei Jahre in Hilden investieren. Im hinteren Bereich des Geländes soll eine neue Werkhalle (105 Meter lang, 25 Meter breit, 15 Meter hoch) entstehen. Dort will der Technologie-Konzern eine Anlage zur Folienbeschichtung und eine weitere Anlage zur Folienproduktion installieren.

Die dekorativen Folien kommen beim „Car-Wrapping“ zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe können Autos sehr schnell und relativ günstig (im Vergleich zu einer Neulackierung) individuell umgestaltet werden. In der neuen Anlage sollen etwa fünf Millionen Quadratmeter Folien produziert werden.

Schallschutzmaßnahmen sorgen dafür, dass die geltenden Emissionswerte für Lärm eingehalten werden. Eine Abluftanlage reduziert Emissionen und Gerüche außerhalb der Werksgrenzen so weit wie möglich, verspricht das Unternehmen. 3 M rechnet mit zwölf bis 15 zusätzlichen Lkw-Anlieferungen pro Tag bei Vollauslastung der neuen Anlagen. Der Lösemittelverbrauch steigt von derzeit 3700 Tonnen pro Jahr auf maximal 6700 Tonnen pro Jahr. 3 M forsche parallel an lösemittelfreien Klebstoffen für diese Produktgruppe, versichert ein 3 M-Sprecher. Die neuen Anlagen seien daher bereits für eine spätere Umstellung auf eine lösemittelfreie Produktion ausgelegt.

Die Bezirksregierung Düsseldorf muss die Pläne genehmigen. Die erste Teilgenehmigung für den Bau der neuen Werkhalle wurde mit Datum vom 20. Januar 2020 erteilt. Jetzt geht es um die zweite Teilgenehmigung für die beabsichtigte Änderung der Beschichtungsanlage. Dabei muss auch die Öffentlichkeit beteiligt werden. Die Pläne von 3 M liegen vom 1. bis 31. Juli bei der Bezirksregierung in Düsseldorf und im Rathaus der Stadt Hilden öffentlich aus. Bürger und Verbände können vom 1. bis 31. August bei der Bezirksregierung in Düsseldorf oder bei der Stadt Hilden Anregungen und Einwendungen vortragen. Am 27. Oktober findet um 9.30 Uhr eine Erörterung im Amber Hotel Hilden (Schwanenstraße 27) statt.

BUND hatte im ersten Verfahren insgesamt 13 Bedenken geäußert

Bei der ersten Teilgenehmigung hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) 13 Bedenken geäußert. Dabei spielten neben Verfahrensfragen, Themen wie die Anlagensicherheit, Brand-, Natur- und Klimaschutz eine Rolle. Die Erörterung dient dazu, die Informations- und Entscheidungsgrundlage der Genehmigungsbehörde zu verbessern. Die Einwender erhalten Gelegenheit, ihre Bedenken persönlich vorzutragen. So soll der Sachverhalt umfassend aufgeklärt werden, um eine tragfähige Grundlage für die Entscheidung der Genehmigungsbehörde zu schaffen.

Eine Entscheidung über den Antrag auf Genehmigung wird nicht im Erörterungstermin selbst, sondern erst im weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens getroffen. Der Erörterungstermin ist öffentlich. Rederecht haben jedoch nur die Einwender.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort