150 Jahre Haaner TV: Tischtennis der Extraklasse zur Jubiläumsfeier

Zur Jubiläumsfeier hatte der HTV zwei Spitzenspieler eingeladen.

Haan. Gegen viel Konkurrenz musste sich die Jubiläumsfeier durchsetzen, die die Tischtennis-Abteilung des Haaner Turnvereins (HTV) am Samstag ausrichtete: Japantag in Düsseldorf und das Finale der Champions League waren nur zwei der Veranstaltungen, die im Terminkalender vieler Haaner standen.

Dennoch fanden sich rund 60 Besucher zu einem Tischtennis-Turnier der Superlative anlässlich des 150-jährigen Vereinsbestehens ein: Mit Danny Heister, 31-facher Holländischen Meister, und Ricardo Walther, der ebenfalls schon viele Titel seiner Altersklasse errang, standen sich zwei Spitzen-Athleten von Borussia Düsseldorf in einem Schaukampf gegenüber.

Unter den Zuschauern wartete auch Haans Bürgermeister Knut vom Bovert auf den Beginn des Spiels. „Ich bin mehr als 50 Jahre in diesem Verein und habe hier selbst Tischtennis gespielt“, sagte er in einer kurzen Ansprache: „Ich war auch mal Kreismeister oder so was.“ Viel wichtiger als Titel war für ihn in seiner Jugend aber wohl eine besondere Begegnung in Haans Partnerstadt Eu anlässlich einer Sportreise mit dem Verein 1966: „Ich war unsterblich verliebt, und auch das verdanke ich dem Tischtennis.“

Danny Heister und Ricardo Walther lieferten sich ein Match der Merkwürdigkeiten. Schon mit Heisters Begrüßung wurde klar, dass dieses Spiel anders ablaufen wird als üblich: „Ich bin sehr froh, dass die Jugend hier in orangefarbenen Trikots antritt. Ich gehe davon aus, dass ihr für Holland seid“, flachste er und löste damit Protest bei den Jungs aus.

Mit den üblichen zwei Aufwärmminuten startete das Match, das der Ex-Profi und jetzige Manager von Borussia Düsseldorf, Andreas Preuß, kommentierte. Regelmäßig und präzise war das Aufspringen der Bälle zu hören. Doch im Spiel explodierten die Profis: Mit Stampfen und Stöhnen, mit Luftsprüngen oder aus enormer Distanz wurden die Bälle über die Platte gedroschen. Dennoch parierte Danny Heister auch gerne mal mit einem lässig eingestützten Arm, Walther konterte mit Kopfbällen. Heister nutzte die Hallendecke, Walther zog beim Rückspiel die Platte hin und her.

Auch die Aufschläge waren sehenswert: Heister machte den Becker, Walther kroch wie eine Schnecke am Plattenrand entlang, ehe er angab. Aber keiner der beiden ließ sich irritieren: Die Punkte fielen im Minutentakt gleichmäßig für den einen und den anderen Spieler. Nur knapp wurde jeder Satz entschieden.

Als es im dritten Satz für Heister etwas eng wurde, fragte er ratlos die Jugend: „Was soll ich tun? Soll ich zur Stärkung Deinen Kuchen essen?“ Die Jungs reagierten knallhart: „Verlieren!“ Ob es an diesem Tipp lag, dass Walther den Satz mit 16:14 für sich entschied und damit Sieger des Matches wurde?

Für die HTV-Jungs gab es dann kein Halten mehr. Jetzt kamen sie zu ihrem Training mit den Profis: Zuerst sollten sie hintereinander weg Bälle, die Heister ihnen zuspielte, annehmen. Das bedeutete an der Platte Wechsel im Sekundentakt. Heister arbeitete präzise wie eine Maschine, die Bälle flogen zu Dutzenden durch die Halle, und nicht jeder konnte zurückgespielt werden.

Talent und Ehrgeiz der Jungen waren im anschließenden Kurzsatz-Spiel noch besser zu sehen: Bis zum Erreichen von drei Punkten durften sie einzeln gegen Ricardo Walther antreten. Die Jungs gaben alles und lieferten Walther ein paar schöne Konter.

Nach dem Abschied von den Profis blieb die Mannschaft gleich an der Platte und spielte gegeneinander — die neuen Anregungen wollten eingeübt werden. Damit zeigten die Jungs, dass die Tischtennis-Abteilung des HTV den nächsten Titelkämpfen gespannt entgegensehen kann.

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