Erkrather Schüler entwickeln Neander-App für Smartphones

Vor dem Hintergrund des Projekts Masterplan Neandertal haben Gymnasiasten aus Hochdahl eine Datenplattform erarbeitet, die künftig Besuchern nützlich sein soll.

Erkrath/Mettmann. Pascal Dornfeld (15) und Manuel Kuhlmann (17) sind Computer-Freaks. Manuel hat sogar vor zwei Jahren beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ einen ersten Platz gemacht. Er hatte für das Planetarium in Hochdahl eine PC-Anwendung geschrieben. Beide gehen aufs Hochdahler Gymnasium. Mit ihren Mitschülern Carsten Lopuszynski, Orkan Özen, Marco Tylus haben die beiden ein Jahr lang an einer „multimedialen Erschließung des Kulturraums Neandertal“ gearbeitet.

Das Ergebnis des Projekts NeanderPro, einer App fürs Neandertal, haben sie dem Neanderthal Museum, dem Kreis Mettmann und der Mettmanner Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) vorgestellt. Und alle sind begeistert.

Die Mettmanner Fachhochschule hatte das Projekt angestoßen. Wirtschaftsinformatiker Alexander Brändle, Dozent an der FHDW, weiß um die vielen klugen Köpfe, die es am Hochdahler Gymnasium gibt. Schließlich ist die Schule laut ihrem Leiter Dieter Smolka die einzige im Kreis Mettmann, die das Fach Informatik schon seit Jahren als Leistungskurs anbietet.

„Das ist für uns natürlich eine hervorragende Plattform, auf der theoretisches Wissen in die Praxis umgesetzt werden kann.“ Und weil der Bedarf an Wirtschaftsinformatikern laut Brändle nicht mehr gedeckt werden kann, wirbt er für den Studiengang und für seine Schule, unterstützt Schulprojekte.

„Die Grundidee des Gymnasiums und der Hochschule besteht darin, Schülern über spannende Projekte moderne Technologie nahe zu bringen und gleichzeitig ein interessantes Forschungs- und Weiterbildungsforum zu bieten“, sagt Brändle. Da kam der Masterplan Neandertal des Kreises Mettmann gerade recht. „Denn immer nur Taschenrechnerprogramme zu schreiben, ist öde“, meint Informatiklehrer Jacek Sok.

Und so machten sich die fünf Gymnasiasten vor einem Jahr an die Arbeit, ein Bedienerkonzept für eine App zu entwickeln. Die Schüler haben mit Unterstützung ihrer Lehrer Jacek Sok und Eva Dyllong Programme geschrieben. Mit ihnen sollen Besucher mit Hilfe eines Smartphones zu Sehenswürdigkeiten im Neandertal geführt werden, Informationen rund um das Thema Menschheitsgeschichte, Neandertaler und Naturraum Neandertal abrufen oder sich auf eine spannende Schatzsuche begeben und dabei Aufgaben lösen können.

„Die Datenbank ist vorhanden, die technische Seite abgeschlossen. Jetzt könnten darauf Texte, Bilder und Videos abgespeichert werden“, sagt Manuel.

Dirk Haase, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Planung, betont, dass es ihm wichtig war, dass junge Menschen sagen, was ihnen am und im Neandertal Spaß macht. Die Arbeit der Schüler soll in das Konzept Masterplan einfließen, sagte Haase. Doch dafür müssen im Neandertal die technischen Voraussetzungen verbessert werden. Haase: „Dort gibt es noch keine durchgängige Netzabdeckung.“

Begeistert von dem Schülerprojekt ist auch Bärbel Auffermann, die stellvertretende Leiterin des Neanderthal Museums. Das Museum hat seit vier Wochen eine eigene App, mit der die Audiotexte per Smartphone abgerufen werden können.

Als die Schüler davon erfuhren, „war die Motivation ein bisschen im Keller“, sagt Manuel, „da können wir natürlich nicht mithalten“. Als sie aber erfuhren, dass ihre Arbeit für eine ganz neue App genutzt werden soll, waren sie schon stolz, war ihre Arbeit doch nicht für die Schublade.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort