Zwei Chöre, zwei Länder — eine Liebe

Der Frauenchor Erkrath und der Chor der französischen Partnerstadt Cergy brachten Mozart auf die Bühne.

Erkrath. Man nehme den Frauenchor Erkrath mit seiner engagierten Chorleiterin, Elisabeth Fleger, den Chor aus der Partnerstadt Cergy Pontoise (Leitung Marie-Aude Geradin) und handverlesene Gastsänger aus der Region — und es entsteht ein Konzertchor, der keine Wünsche mehr offenließ. Mozarts Requiem, ein, weil so bekanntes Werk des großen Komponisten, ist eine Herausforderung, und dieser stellten sich die Sängerinnen und Sänger dieses Projektchores in der Kirche St. Johannes der Täufer.

Mit der Camerata Louis Spohr hatte Elisabeth Fleger ein renommiertes Orchester verpflichten können. Dieses und die vier Solisten überzeugten mit ausgesprochen schönen, klangvollen Tönen.

Vor dem großen Requiem stimmten Gabi Ibe-Beer (Flöte) und der musikalische Hausherr der Kirche, Matthias Baumeister (Orgel) mit einem feinen Adagio C-Dur auf Mozartsche Harmonien ein. Dann - der erste Satz: Das dumpfe „Requiem aeterna“ glitt über in ein flehendes Kyrie, um dann dem donnernden „Dies irae“ - Tag der Rache, Tag der Sünden — fulminanten Ausdruck zu verleihen. Es war wirklich eine Freude, wie sich der Chor in den so unterschiedlichen Sätzen dieses grandiosen Werkes zu vielfältigem, expressivem Klang führen ließ.

Das „Tuba mirum“ — „Laut wird die Posaune klingen“ — und die tat’s wirklich. Auch fanden hier die vier Solisten ihren Part: Xenia von Randow (Sopran), Sarah Ferede (Alt), Ricardo Marinello (Tenor) und Johannes Wedekind (Bariton) gelang ein beeindruckendes Miteinander.

Dem Chor muss Lob gezollt werden: Zum einen hatten sie gemeinsam nur die am selben Nachmittag stattfindende Generalprobe, ansonsten war in Erkrath und in Cergy Pontoise dual geprobt worden, zum zweiten war der Altarraum der Kirche den 80 Sängern und 30 Instrumentalisten kaum gewachsen, aber das glichen die Sänger durch famose Präsenz aus. Selbst kniffelige Fugen wie im Sanctus oder im letzten Satz dieses leider unvollendeten Werkes, dem Lux aeterna gelangen und ließen die Zuhörer teilhaben an deren verflochtenem Aufbau. Es war wahrhaft ein gelungenes Konzert, das mit großartigem Beifall belohnt wurde.

Nach vielen Dankesreden, auch Bürgermeister Christoph Schultz bemühte charmant sein Schul-Französisch, Austausch von Geschenken und einer sehr beeindruckenden Ansprache der Präsidentin des französischen Chores, Prisca Ewomba Wora, fand der Abend zumindest in der Kirche sein Ende. Die Vorsitzende des Frauenchores Monika Krüger ist wohl ein Tausendsassa, denn die ganze Organisation auf den Weg zu bringen und darüber hinaus auch noch gekonnt moderieren zu können,- Respekt.

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