Weihnachtsmenü auf den letzten Drücker

Ingo Hopmann, Chef des Hochdahler Restaurants Olive, kennt Ersatz-Rezepte, die schnell umzusetzen sind.

Erkrath. Was tun, wenn das Weihnachtsmenü am Heiligabend floppt? Wenn die Gans angebrannt ist, die Vorsuppe umgekippt und/oder der Hund den Nachtisch verzehrt hat? Oder: Wenn man eigentlich gar nichts kochen wollte, sich nun aber spontan doch noch Verwandte oder Freunde angesagt haben, die man bewirten möchte? „Das ist kein Grund panisch zu werden“, sagt Ingo Hopmann, Chef des Feinschmecker-Restaurants Olive in Erkrath. „Meist lässt sich mit dem, was sich im normalen Haushalt in Kühl- und Gefrierschrank befindet, ein pfiffiges Menü kreieren.“ Ingo Hopmann hat für uns bei Freunden nachgefragt und so allerlei gefunden, aus dem sich unerwartet „was Feines“ auf den letzten Drücker zaubern lässt.

Lassen Sie sich selbst inspirieren. „Tiefkühlerbsen hat fast jeder immer da“, hat er bei seiner Blitzumfrage im Bekanntenkreis festgestellt. Daraus lässt sich ein Erbsen-Macchiato machen. Angelehnt an den Milchschaum-Kaffee wird diese kleine Vorspeise im Glas serviert. Auf Mengenangaben hat der Profi-Koch übrigens diesmal verzichtet.

„Da muss sich der jeweilige Koch nach dem Vorhandenen richten“, sagt er. Die Zubereitung: Schalotte anschwitzen, mit Milch und Brühe angießen, Erbsen in der Flüssigkeit weich kochen und pürieren, mit Gewürzen und Kräutern (falls vorhanden) abschmecken, ins Gläschen gießen, darauf kommt kurz vorm Servieren aufgeschäumte Milch mit Salz und Pfeffer. Dicke Bohnen mit Scampi: „…finden sich fast in jedem Haushalt“, sagt Hopmann. Zubereitung: Zwiebel blanchieren, Bohnen und Bohnenkraut (getrocknet) rein, plus Salz und Pfeffer, Bohnen weich kochen und mit kalter Butter binden, Gambas mit Knoblauch braten — „die Kombi ergibt einen Supergeschmack“, verspricht er.

Als Topping schmeckt noch ein Stück kross gebratener Bacon dazu lecker. Alles geht flott, ohne dass was schief gehen kann, verspricht Hopmann. Schnell geht auch Blätterteig mit Lachs und Tiefkühlspinat, nett gewürzt und ab in den Herd. Zum Schluss der Clou für alle Schleckermäulchen: Weihnachtliche Nutella-Rolle mit Vanilleeis.

Zubereitung: Toast flach ausrollen, mit Nutella oder Marmelade bestreichen und einrollen, in einer Mischung aus Milch und Eiern wenden (ähnlich einem French Toast) und braten, danach in Zimt und Zucker wälzen und in Scheiben schneiden, mit Eis oder Fruchtkompott servieren. Als Alternative: Weihnachtliches Mousse.

Zubereitung: Lebkuchen-und Spekulatius-Brösel, falls noch nicht komplett verzehrt, mit Quark und Puderzucker pürieren, ganz wichtig: der Spritzer Zitrone, betont der Küchenchef. Eventuell vorhandene Tiefkühlhimbeeren heiß machen und andicken mit Quarkmasse im Gläschen schichten, Plätzchen obendrauf stecken, fertig. „Die Optik in diesen kleinen Weckgläsern ist immer prima“, so Hopmann. Für Vegetarier bietet sich als Hauptspeise Spinat mit Blauschimmelkäse an und dazu ein in Essigwasser pochiertes Ei. Ein bisschen Deko, etwas Fantasie und ein schöner Wein dazu sollten ausreichen, ein Weihnachtsessen so zu improvisieren, dass es jedem schmeckt.

Und sind wir doch mal ehrlich: Dieser kleine Menü-Vorschlag funktioniert ohne weiteres auch, wenn kein Notfall herrscht.

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