Wegen Flugsicherung: Keine Windkraftanlagen für Erkrath

An drei Stellen im Stadtgebiet wäre die Erzeugung von Windenergie theoretisch möglich. Die Bezirksregierung erteilt allerdings eine Absage.

Erkrath. Die Vorgaben der Landesregierung sehen vor, innerhalb der nächsten sieben Jahre die Treibhausgasemissionen um 25 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 zu reduzieren — langfristig sind sogar mehr als 80 Prozent geplant. Windenergie spielt dabei eine große Rolle: In NRW beträgt der Anteil des Windstroms derzeit vier Prozent. Erkrath wird sich wohl nicht daran beteiligen, diese Zahl zu erhöhen: Aufgrund von Belangen der Flugsicherheit kommt die Stadt als Standort für Windkraftanlagen nicht in Frage.

Die Stadt hatte prüfen lassen, ob es überhaupt potenzielle Flächen gibt, auf denen eine solche Anlage errichtet werden könnte — das Ergebnis war am Dienstagabend auch Thema im Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr. Bei der Prüfung auf potenzielle Flächen hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Kritierien wie Infrastruktur, Siedlungsbereiche, Gewässer, Wälder und Naturschutzgebiete berücksichtigt.

Zusätzlich hat die Stadtverwaltung die Ergebnisse mit ortsbezogenen Kenntnissen abgeglichen und Ortsbesichtigungen durchgeführt. Dabei blieb erst einmal unberücksichtigt, wem die in Frage kommenden Flächen gehören. Schließlich, so berichtet die Stadtverwaltung, ergeben sich drei mögliche Bereiche, allesamt am nördlichen Stadtrand: am Dorper Weg in der Nähe des Reitsportzentrums Uhlenhof, südlich der Metzkausener Straße und östlich des Rotthäuser Wegs.

Einen Strich durch die Rechnung macht jedoch die Bezirksregierung Düsseldorf. „Die Flächen befinden sich alle im Anlagenschutzbereich von Flugsicherungseinrichtungen“, heißt es in einem Schreiben der Bezirksregierung. Weil die Funksignale für die Luftfahrt durch die Windkraftanlagen gestört werden können, habe das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung entschieden, dass auf „allen drei Flächen die geplanten Bauwerke nicht errichtet werden dürfen“.

Bis auf den östlichen Teil von Hochdahl, so die Stadtverwaltung, liegt das gesamte Erkrather Stadtgebiet im Radialbereich der Radaranlagen des Düsseldorfer Flughafens. Da die drei möglichen Flächen für Windkraftanlagen allesamt im Norden liegen, besteht zurzeit keine Möglichkeit, eine Anlage zu errichten. Das Potenzial für erneuerbare Energien sieht die Verwaltung daher eher in Photovoltaikanlagen und Geothermie. Auch Kleinwindanlagen, die zum Beispiel auf Hausdächern montiert werden, könnten eine Alternative sein.

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