Viel Neues in der Sternwarte

Das Planetarium Hochdahl hat ein neues Programm — und zwei neue Mitarbeiter, die das niedrige Gehalt nicht abschreckte.

Viel Neues in der Sternwarte
Foto: Stephan Köhlen

Erkrath. Bereits vor einem Jahr hatte Thomas Presper die Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl verlassen. Ende Juni wird auch Dozent Thomas Niemann seinen Job in Hochdahl an den Nagel hängen und zum Planetarium Mannheim wechseln. Neue hauptamtliche Mitarbeiter für das Planetarium Stellarium und das Volksbildungszentrum für Weltraumkunde (VfW) zu finden, stellte sich für den Verein alles andere als einfach dar.

„Viele interessante Bewerber haben wegen der Vergütung abgesagt“, gibt Peter Richter, Vorsitzender des Vereins, unumwunden zu: „Wir sind eine kulturelle Einrichtung — und kulturelle Einrichtungen schreiben nun mal keine schwarzen Zahlen.“ Mitte der 1990er Jahre erhielt die Sternwarte als Betreiber des Planetariums 100 000 D-Mark Zuschuss von der Stadt Erkrath, vor Jahren wurde der jährliche Zuschuss jedoch auf 37 000 Euro reduziert. Große Sprünge — insbesondere im Hinblick auf zu zahlende Gehälter qualifizierter Mitarbeiter — kann man damit nicht machen. Zwei passende Bewerber ließen sich davon dennoch nicht abschrecken: Seit Anfang Mai verstärken Anna Major und Andreas Schmidt als Vollzeitkräfte das Team. Zusätzlich kümmert sich Astrophysik-Student Justus Rödel in Teilzeit um die Planetariums-technik, und mit Manfred Köppl ist ein ehemaliger Dozent wieder verstärkt mit an Bord.

Anna Major ist 28 Jahre alt und für ihre feste Stelle nach Hilden gezogen. Die junge Wissenschaftlerin hat in Göttingen ihren Master of Science in Materialphysik gemacht und dabei experimentell an der Erstellung extrem dünner Materialschichten zur thermischen Isolierung gearbeitet. In ihrer Bachelor-Arbeit hatte sie sich zuvor der Astrophysik gewidmet und sich mit aktiven Galaxien beschäftigt. Als freie Mitarbeiterin war sie bereits am Planetarium in Bremen tätig. „Ich bin zunächst in die Sphären des Universums, dann in die Tiefen der Erde eingetaucht — und jetzt zurück im Universum“, fasst Andreas Schmidt seine berufliche Laufbahn zusammen. Der 36-Jährige hat in Jena seine Bachelor-Arbeit in Astrophysik geschrieben und sich auf die Suche nach Exoplaneten begeben. Für seinen Master hat er an der Ruhr-Universität Bochum die Sternenentstehung erforscht, bevor er sich der Geophysik und speziell der Erdbebenforschung zuwendete und promovierte. Nach einem Wechsel an die Uni Leipzig arbeitete Schmidt als Wissenschaftler und Dozent und betreute auch eigene Studierende. Dabei stellte er fest, dass ihm die Wissensvermittlung sehr viel Spaß macht.

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