Verkehrsausschuss: Eltern fordern Schutz vor Rasern

In den Spielstraßen in Unterfeldhaus fahren Autofahrer oft zu schnell — weitere Schilder will die Politik jedoch nicht aufstellen.

Erkrath. Gut zwei Stunden lang hat der Planungs- und Verkehrsausschuss am Dienstag über die Verkehrssituation in den Erkrather Spielstraßen diskutiert. Die BmU hatte das Thema auf die Tagesordnung gebracht, weil Autofahrer in diesen verkehrsberuhigten Bereichen häufig viel schneller als die maximal erlaubten sechs km/h unterwegs seien.

„Wir wissen, dass wir nur begrenzten Einfluss auf die Verkehrsteilnehmer nehmen können“, sagte Christian Ritt (BmU) und warb um Stimmen für den umfangreichen Antrag seiner Fraktion. Die forderte Zusatzschilder mit dem Hinweis „Schritt fahren — maximal sechs km/h“, die Anschaffung einer zweiten Geschwindigkeitstafel. Dazu gehöre auch die Auswertung der Ergebnisse und Überprüfung der Spielstraßen auf besondere Gefahrenstellen unter Einbeziehung der Anwohner — sowie die Entschärfung dieser Gefahrenstellen.

Unterstützung erhielt die BmU weniger aus den Reihen der Kollegen im Ausschuss als viel mehr von Anwohnern. Lutz Gallasch vom Daniel-Schreber-Weg und Daniela Faber-Pohlkamp vom Clef in Trills bestätigten die zu schnellen Autofahrer in den Spielstraßen. „Wenn es Anwohner sind, spreche ich sie darauf an, aber oft sind es auch Handwerker, Paketdienste oder einfach Ortsfremde, die dort zu schnell fahren“, sagt Daniela Faber-Pohlkamp. „Auch die Schilder am Daniel-Schreber-Weg scheinen keinen zu interessieren“, sagte Gallasch. Oft müssten sich die Kinder vor den zu schnellen Autofahrer in Sicherheit bringen, denn einen Bürgersteig gebe es dort nicht. Die Forderung nach Zusatzschildern unterstützten sie beide.

Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Stadt solche Zusatzschilder nicht anbringen wird. „Solche Zusatzschilder sind nicht zugelassen, freiwillig werden wir diese nicht aufstellen“, sagte er. Auch im Ausschuss fand sich für diese Forderung keine Mehrheit, auch eine Testphase von zwei Jahren (Antrag der Grünen) fand keine Zustimmung.

Einigen konnten sich die Politiker auf die Anschaffung einer zweiten Geschwindigkeitsmesstafel, weil diese einen gewissen erzieherischen Effekt auf die Autofahrer habe. Auch Infoblätter, die über die Regelungen in Spielstraßen aufklären, sollen noch einmal verteilt werden.

Und am Beginn der Carl-Zuckmayer-Straße, von der Peter-Rosegger-Straße kommend wird ein Blumenkübel aufgestellt, der die Autofahrer beim Abbiegen abbremsen soll. Ist das Schild wirklich so schlecht sichtbar, wie von einem Anwohner geschildert, soll es umgesetzt werden.

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