Umbau S-Bahnhof Hochdahl: Politik droht der Bahn
Nachdem der barrierefreie Umbau des S-Bahnhofs Hochdahl verschoben wurde, werden im Rathaus nun rechtliche Schritte geprüft.
Hochdahl. Der Ton wurde scharf im Planungs- und Umweltausschuss am Mittwochabend, als die Vorsitzende Edeltraud van Venrooy (SPD) das Wort an die Gäste richtete, die in der letzten Reihe Platz genommen hatten. Vertreter von Deutscher Bahn und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) waren eingeladen worden, um ihre Standpunkte zum Thema Hochdahler S-Bahnhof zu vertreten.
Die Diskussion war kurz davor, zu eskalieren, als Ausschussmitglieder aller Parteien Michael Käufer als Vertreter der zuständigen DB Netz AG mit rechtlichen Schritten drohten. „Mit großem Schrecken“, wie van Venrooy sich ausdrückte, hätten Stadtverwaltung und Politik im Januar die Nachricht der Deutschen Bahn aufgenommen, dass der behindertengerechte Umbau des S-Bahnhofs verschoben sei. Der Bahnübergang, der die Hildener- mit der Hauptstraße verbindet, soll trotzdem geschlossen werden. „Unzumutbar“ sei die Belastung für viele Hochdahler, die dadurch weite Umwege gehen müssten, um in die Stadt zu gelangen, sagte Detlef Ehlert (SPD).
Als Grund für die Verschiebung in letzter Minute hatte die Bahn angegeben, zunächst die Gleise erhöhen zu müssen, damit sie den Normen neuer Züge entsprechen, die in den nächsten Jahren auf der Strecke eingesetzt werden. Der VRR, der im Rahmen seiner Modernisierungsoffensive zugesagt hatte, den Bahnhof barrierefrei umzubauen, hatte daraufhin seine Finanzierungszusage zurückgezogen.