TSV Hochdahl setzt auf die Inklusion

Beim Kinderferienangebot spieltenTeilnehmer mit und ohne Behinderungen zusammmen.

Kurz und knackig: das Kinderferienangebot des TSV Hochdahl dauerte nur eine Woche. „Es ist fantastisch gelaufen“, wagt Barbara Witt vom TSV schon am Freitagmittag zu resümieren. Bereits zum dritten Mal war das Ferienangebot inklusiv (also barrierefrei) und zum erstem mal generationenübergreifend: zu mehreren Programmpunkten konnten die Großeltern der Grundschulkinder dazustoßen. Außerdem beteiligten sich zum ersten Mal freiwillige Helfer an der Betreuung, die über den TSV und die Ehrenamtsbörse angesprochen wurden.

Ariete Schmidt, Psychologin

Los ging es am Montag um 9 Uhr mit Kennenlern- und Hallenspielen. Anschließend bedruckten die Kinder T-Shirts mit ihrer aller Handabrücke und Unterschriften. Anziehbare Erinnerungskarten, sozusagen.

Am nächsten Tag stand eine große Exkursion zum „Explorado“ in Duisburg, dem größten Kindermuseum Deutschlands auf dem Programm. Dort konnten die Kinder zu jungen Wissenschaftlern werden und in Mitmach-Experimenten den Geheimnissen des Alltags und der Technik auf die Spur kommen.

Durch die Inklusion behinderter Kinder war die Teilnehmerzahl auf 13 begrenzt, und auch die verkürzte Dauer von einer Woche ist dem erhöhten Betreuungsaufwand geschuldet.

„Einige Kinder müssen rund um die Uhr beaufsichtigt oder sogar gewickelt werden“, sagen Barbara Witt und Psychologin Ariete Schmidt.„Es ist ein wahnsinniger Aufwand. Ohne unseren Hauptsponsor, die Aktion Mensch, könnten wir das gar nicht durchführen“. Der TSV arbeitet seit Jahren mit der Aktion Mensch zusammen und hat für sein soziales Engagement schon etliche Preise gewonnen.

Der Mittwoch verlief gemütlich in den Räumen des Kinder- und Jugendzentrums. Sport (psychomotorische Spiele) mit Übungsleiterin Claudia Andraczek stand auf dem Programm: in einem Hula-Hoop-Reifen umherrennen und versuchen, die anderen im eigenen Reifen zu fangen, zum Beispiel. Anschließend wurde eine Fotoleinwand gebastelt, Essen und Getränke hatten die Kinder selbst mitgebracht. Ein weiterer Höhepunkt war die Wanderung ins Neandertal mit anschließendem Workshop in der Steinzeitwerkstatt, wo die Teilnehmer die Höhlenmalerei der Urmenschen mithilfe von Kohle- und Ockerfarben nachvollziehen konnten. Zurück ging es mit dem Auto, da es zum Laufen schon zu heiß war. Das Zusammenspiel von behinderten und nicht-behinderten Kindern verlief problemlos.

„Sie haben sich gegenseitig ganz toll geholfen“, sagen Witt und Schmidt. Dabei ging es darum, aufeinander aufzupassen, Grenzen aufzuzeigen und sich durchzusetzen.

Zum Abschluss gab es ein großes Kaffeetrinken mit Kirsch- und Pfirsichkuchen, die die Kinder zusammen mit Ehrenamtlerin Christel Manegold gebacken hatten. Dazu führte Heinrich Schuster seine Zaubervorstellung vor; einige Tricks hatte er den Kindern zuvor schon beigebracht.

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