Tierquäler legt in Erkrath mit Nägeln gespickte Köder aus

Eine Halterin kann gerade noch verhindern, dass ihre beiden Hunde präparierten Speck fressen. Sie erstattet Anzeige.

Beim Gassi gehen sollten Erkrather Hundebesitzer vorsichtig sein.

Beim Gassi gehen sollten Erkrather Hundebesitzer vorsichtig sein.

Foto: dpa

Erkrath. Wieder Köder-Alarm in Erkrath: Erst vor gut einer Woche hatte ein Tierfreund im Internet darauf aufmerksam gemacht, dass am Trillser Graben Giftköder für Hunde ausgelegt worden seien. Jetzt meldet die Polizei Ähnliches, diesmal ist der Tatort der Ziegeleiweg nahe dem Lokschuppen.

Hundehalterin Susanne Liebig

Dort hat die Erkratherin Susanne Liebig in der Nacht zum Sonntag, als sie mit ihrem Schnauzer-Mischling Lisa und ihrem Scotch Terrier Ludwig Gassi ging, mehrere Köder entdeckt. „Beide wollten einen fressen. Aber ich konnte dies noch verhindern“, sagt sie.

Es soll sich um Speck gehandelt haben, der mit langen, spitzen Nägeln bestückt war. „Es ist einfach eine Sauerei. Und das ist nicht das erste Mal an dieser Stelle“, sagt sie. Vor fünf Jahren schon habe Ludwig so ein Fleischstück gefressen. „Da musste mein Hund notoperiert werden, wäre beinahe gestorben“, sagt sie.

Den aktuellen Fall am Ziegeleiweg hat sie der Polizei gemeldet. Die warnt Hundehalter: „Sie sollten aufmerksam sein, wenn sie dort unterwegs sind“, sagt Polizeisprecher Frank Sobotta. „Denn wir können nicht ausschließen, dass an der Stelle noch weitere Köder liegen“, sagt er. Dass Susanne Liebig sich bei der Polizei gemeldet hat, ist eher die Ausnahme. „Hundehalter zeigen solche Fälle nicht immer an“, sagt Sobotta. Deshalb sei es auch kaum zu beziffern, wie häufig so etwas vorkommt.

Den Täter zu ermitteln, sei ebenfalls oft schwierig, „weil es meistens Nachtaktionen sind, bei denen die Köder ausgelegt werden. Es gibt einfach wenige Ermittlungsansätze für uns. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Hundehalter den Weg zur Polizei scheuen“, sagt er. „Aber dafür sind sie in einschlägigen Foren umso aktiver und versuchen darüber, andere Hundehalter zu warnen.“

Tierärzte wie Stefanie Metzger aus Erkrath kennen Fälle von vergifteten oder verletzten Tieren in Folge verschluckter Köder. „Das Wichtigste ist, dass der Hundehalter dann schnell reagiert“, sagt sie. Was akut zu tun ist, hänge davon ab, ob der Hund etwas Ätzendes, Nägel oder Rattengift zu sich genommen hat. „Bei ätzenden Säuren und Laugen oder Nägel sollte der Halter auf keinen Fall seinen Hund zum Erbrechen bringen. Das führt nur zu weiteren Verletzungen. Das Tier am besten packen und schnell in eine Tierklinik fahren.“

Anders verhält es sich bei Rattengift. „Dann sollte der Hund durchaus schnell erbrechen, damit das Gift nicht aufgenommen wird.“

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