Stadtweiher hat plötzlich Priorität

Die Sanierung des völlig verschlammten Teichs in Hochdahl kostet eine Million Euro. Das Geld dafür soll jetzt aus dem Topf des Förderprogramms „Soziale Stadt“ kommen.

Stadtweiher hat plötzlich Priorität
Foto: Achim Blazy

Erkrath. Was gab es nicht für einen Ärger um das Förderprogramm des Landes „Soziale Stadt“. Der Rat in Erkrath musste zwei Mal abstimmen, weil der Bürgermeister den Ratsbeschluss einkassierte. Eine volle Stadthalle, weil die Feuerwehr Angst hatte, der Neubau der Wache verzögert sich um mehrere Jahre. Am Ende blieb es bei der Entscheidung. Knapp sechs Wochen später ergeben sich auf einmal ungeahnte Möglichkeiten für die Stadt Erkrath.

Die Stadt hat vor kurzem mit Vertretern des Ministeriums für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung des Landes NRW gesprochen. Ergebnis: Die bis zu einer Million Euro teure Sanierung des Hochdahler Stadtweihers könnte im Rahmen der Städtebauförderung „Soziale Stadt“ in das Programm aufgenommen werden.

Für die Stadt wäre das ein wahrer Glücksfall. Schon seit Jahren klagen Anwohner über viele Algen im Sommer, weil der Teich am Boden total verschlammt ist. Die Folge ist Gestank und trübes Wasser. Die Ufer des Sees sind sehr unansehnlich. Der Hochdahler Angelverein hat jahrelang mit eigenen Mitteln gegen die Algenflut angekämpft, ist der Sache aber irgendwann nicht mehr Herr geworden. Die Stadt kennt das Problem Stadtweiher seit Jahren, hat aber selbst kein Geld für eine ordentliche Sanierung. Eine Million Euro vom Land würden da wie gerufen kommen. Doch so schnell geht das alles nicht. Zunächst muss ein Gutachten erstellt werden. Dabei geht es nicht nur um den Schlamm am Boden des Stadtweihers, sondern auch um die Neugestaltung der arg vernachlässigten Uferbereiche. Alleine für das Gutachten sind Kosten von 70 000 Euro einkalkuliert. In der nächsten Woche wird der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung in Erkrath über das Thema beraten und aller Voraussicht nach, diesen Förderantrag so stellen.

Das Gespräch mit dem Ministerium hat aber noch mehr Auswirkungen. Die Vertreter des Landes haben der Stadt empfohlen, den Förderantrag „Forum Sandheide“ für das Programm „Soziale Stadt NRW“ zurückzuziehen und sich stattdessen mit dem „Forum Sandheide“ für den „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ zu bewerben. Alleine für das Forum waren 2,5 Millionen Euro an beantragten Fördermitteln vorgesehen. Hinter dem Forum verbirgt sich der Umbau einer leerstehenden Immobile, in dem unter anderen das Sozialkaufhaus des SKFM einziehen soll. Wichtig: Alles was mit dem Abriss und Neubau der Grundschule Sandheide zu tun hat, soll ebenfalls im Rahmen des Programms Investitionspakt Soziale Integration im Quartier zur Förderung angemeldet werden. Dazu gehört der Neubau der Grundschule, Bürgerräume sowie Abriss und Errichtung der Turnhalle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort