Erkrath Erkraths Friedhöfe verändern sich

Erkrath. · Bedeutende und auch nachhaltige Veränderungen plant die Erkrather Friedhofsverwaltung für ihre Friedhöfe in Erkrath. Damit wollen die drei verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Beate Krutzler, Heiko Tomaszewski und Recai Karakurt der veränderten Bestattungskultur und der stetig steigenden Sterberate Rechnung tragen.

 Friedhofs-Mitarbeiterin Beate Krutzler ist empört über die Diebstähle auf den Friedhöfen.

Friedhofs-Mitarbeiterin Beate Krutzler ist empört über die Diebstähle auf den Friedhöfen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

In Absprache mit Bürgermeister Christoph Schultz wird dazu im laufenden Jahr bis 2021 ein sechsstelliger Euro-Betrag investiert, um diverse Projekte zu verwirklichen. Erstmalig wird auf dem Alt-Erkrather Friedhof an der Kreuzstraße ab dem Jahr 2021 die Baumbestattung ermöglicht.

Die Flächen dafür werden hinter der Trauerhalle sowie im neuen Teil des Friedhofs mit Blick auf Unterfeldhaus vorbereitet. Die Bäume, die zum Teil ein Alter von bis zu 80 Jahren aufweisen, sind vorhanden. Biologisch abbaubare Urnen werden neben den Baumwurzeln vergraben und vorbereitete Birkenbaumscheiben sollen die Namen der Verstorbenen tragen, erklärt Beate Krutzler, die für die Pflege, Ausarbeitung und Gestaltung der Friedhöfe zuständig ist.

Viele Erkrather wünschen sich
eine pflegeleichte Grabart

Auch auf den anderen städtischen Friedhöfen am Neanderweg in Hochdahl und am Parkfriedhof in Millrath soll diese Möglichkeit einer Bestattung in einer pflegefreien Grabart ermöglicht werden. Auf dem städtischen Teil des Friedhofs am Neanderweg in Hochdahl (ein anderer Teil des Friedhofs gehört der evangelischen Kirchengemeinde) wird im kommenden Jahr ein Asche-Streufeld hergerichtet. Hier wird die Asche der Verstorbenen tatsächlich ohne Urne auf einer dafür vorbereiteten Fläche verstreut. Für Namenschilder ist Platz an einem Gedenkbaum. Diese Art der Bestattung setzt allerdings voraus, dass vor dem Tod eine entsprechende Eigenerklärung fixiert wurde. Seit dem 1. Juli wird auf allen Erkrather Friedhöfen die Bestattung in eine Urnengemeinschaftsgrabanlage angeboten. Hier sind in einem Feld neun Urnengräber zusammengefasst, die einzeln zu erwerben und gleich gestaltet sind. Diese Felder werden von der Stadt gepflegt und dürfen von den Angehörigen nicht selbst bepflanzt werden. Eigene Grabmäler dürfen hier ausgewählt werden, jedoch in einer bestimmten Gestaltungsform.

 „Der heutige Lebenswandel hat die Gesellschaft und damit unter anderem die Bestattungskultur verändert“, sagt Beate Krutzler. Natürlich habe man sich auf anderen Friedhöfen umgeschaut und Anregungen geholt. Der allgemeinen Vorhersage einer steigenden Sterberate bis etwa zum Jahr 2050 soll auch in Erkrath Rechnung getragen werden. Große Grabstellen für Erdbestattungen werden inzwischen aufgegeben und die so freigewordenen Flächen sollen für pflegeleichte Varianten pietätvoll und gärtnerisch ansprechend gestaltet werden. So plant die Friedhofsverwaltung mehr Ruhebänke für die Hauptwege, vor allem in Alt-Erkrath. Eine eindrucksvolle Idee: Die besonders schönen alten Grabmäler von Gräbern nach der Ruhezeit sollen auf einem zentralen Platz zusammengeführt werden. So soll der Friedhof als Ort der Ruhe und des Gedenkens eine parkähnliche Gestalt annehmen. Dazu werden lange Wege attraktiv unterbrochen und weitere sogenannte wassergebundene Wegedecken (wie etwa im Bavierpark in Erkrath) hergestellt.

Großen Kummer bereitet der Friedhofsverwaltung der immer wieder registrierte Blumendiebstahl von den Gräbern. Der Diebstahl von wertvollen Werkstoffen, wie etwa Kupfer oder Bronze, schlägt dabei in der Negativskala noch zusätzlich zu Buche.

„Das ist nicht nur Diebstahl, sondern auch pietät- und respektlos“, sagt Beate Krutzler und spricht damit den vielen Angehörigen sicherlich aus der Seele.

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