Stadt Erkrath vergibt Integrationspreis

Viele Vertreter aus Politik, Verwaltung und Vereinen kamen zu der Verleihung des Preises.

Erkrath. Nach vier Jahren Pause hat die Stadt Erkrath wieder einen Integrationspreis verliehen. Zur Feierstunde in der ehemaligen Gaststätte des Bürgerhauses kamen nicht nur die Nominierten, sondern auch viele Vertreter aus Politik, Verwaltung und Vereinen sowie interessierte Bürger. Die warm ausgeleuchteten Räumlichkeiten schufen einen würdigen Rahmen für eine gelungene Preisverleihung.

„Ich bin fast sprachlos ob der Vielzahl der Nominierungen“ sagte Bürgermeister Christoph Schultz. Die Zahl von rund 20 vorgeschlagenen Ehrenamtlichen, Vereinen und Organisationen zeige, dass es in Erkrath besonders viel Engagement gebe. „Ich glaube, darauf können wir als Zivilgesellschaft sehr stolz sein“, so Schultz weiter. Bereits 2012 und 2013 hatte die Stadt jeweils einen Integrationspreis verliehen. Damals waren der TSV Hochdahl und der interkulturelle Berater der Stadt, Mohammed Assila, die ersten Preisträger. Nach zweieinhalb Jahren „Flüchtlingskrise“ und der laufenden Integration hunderter neuer Mitbürger hat der Integrationsrat diese Auszeichnung nun zu neuem Leben erweckt.

Bis zum 15. Juni konnte jeder Erkrather Bürger mögliche Preisträger vorschlagen, die sich mit persönlichem Engagement etwa durch Deutschkurse, Kinderbetreuung oder kostenlose Mitmach-Angebote in der Flüchtlings- und Integrationsarbeit hervorgetan hatten. Die Nominierten waren alle am Donnerstagabend eingeladen und wurden namentlich gewürdigt. Emmanouil Mountakis, Vorsitzender des Integrationsrates und Sandra Ernst, Mitglied für Bündnis 90/Die Grünen, stellten jeden einzelnen kurz vor und überreichtem ihm eine gelbe Rose. Zum feierlichen Anlass spielte Ara Mirakyan, selbst erst seit kurzem in Erkrath, „My Heart will go on“ auf der Klarinette. Dann wurde es spannend. Sandra Ernst hatte eine Verkündigung zu machen: „Wir haben uns in der Jury so oft getroffen und diskutiert, und konnten uns trotzdem nicht auf einen einzelnen Sieger einigen. Daher haben wir entschieden, dass der Preis in diesem Jahr geteilt wird“. Der Integrationspreis 2017 geht also zu gleichen Teilen an das „Integration-Kulturzentrum“ im Kreis Mettmann (IKZ) und an Harald Zurek, Werkstattleiter bei Wiwox. Für das IKZ nahm Lilli Zhimarin die Urkunde entgegen. Die Geehrte wollte keine großen Worte sagen, nur „vielen Dank, dass Sie uns anerkennen“. Harald Zurek hatte sich dafür stark gemacht, dass seine Firma Flüchtlinge in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse aufnimmt. „Dass das geklappt hat, verdanke ich meinem Chef“, sagte der Preisträger bescheiden. Kandidaten, die in diesem Jahr leer ausgingen, aber mit ihrer Arbeit weitermachen werden, gibt es genug. Etwa Karl-Heinz Ott, der das „Charta“-Projekt für friedliches Zusammenleben in Erkrath initiiert hat. Oder das Gymnasium Hochdahl, das erst vor kurzem mit einem eigenen Integrationsprojekt gestartet ist. Oder der Verein „Die Werkstatt“, dessen Repair-Cafés Flüchtlingen kostenlos offenstehen. „Dass wir in Erkrath miteinander statt nebeneinander leben, und das immer besser, wäre ohne Ihren Beitrag nicht möglich“ dankte Bürgermeister Schultz.

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