Sie helfen Menschen mit Handicap

Beim ersten Info-Tag stellten sich Verbände, Firmen und Menschen vor, die den Alltag unterstützen.

Erkrath. Justus ist tiefenentspannt. Der blonde Labrador liegt am Stand der Erkrather Hundeschule „CaNeo“ direkt im Eingangsbereich zur Infoveranstaltung und döst vor sich hin. Die vielen Menschen, andere Hunde, Lautsprecherdurchsagen, Kinderweinen, vielleicht sogar mal ein Schubs: Justus reagiert maximal mit einem fragenden Augenaufschlag. Kein Wunder: Der fünfjährige Labrador ist ein ausgebildeter Assistenzhund, hat in jahrelanger Ausbildung gelernt, seinen hilfebedürftigen Menschen im häufig extrem mühsamen Alltag zu unterstützen.

„Ein Hund wie Justus wird bereits im frühen Welpenalter spielerisch geprüft, ob er das souveräne und damit geeignete Wesen für eine solch komplexe Aufgabe mitbringt“, erklärt Hundetrainerin Simone Lietz-Fisch. „CaNeo“ ist spezialisiert auf die Ausbildung der „Servicehunde“ und mittlerweile gibt es verschiedene Schwerpunkte, unter anderem Blindenhunde, Diabetikerwarnhunde, Hunde für Menschen mit Autismus.

Maßgeschneiderte Angebote, angepasst an die ganz individuellen Bedürfnisse des Einzelnen — darum geht es zunehmend in den Angeboten, die die 40 Aussteller und Organisationen präsentieren. „Bei uns können sich die Menschen ihr passendes Hilfspaket zusammenschnüren“, erklärt Melanie Rice von der Hephata.

Die evangelische Stiftung bietet Assistenzangebote in den Bereichen Wohnen, Bildung und Beratung. „Dabei kann jeder schauen, was er benötigt oder braucht — vom betreuten Einzelwohnen über Wohngruppen bis zur tagesstationären Unterbringung bieten wir alles an“, erklärt Dirk Ulland von der Regionalleitung. „Uns ist es dabei ganz wichtig, dass Menschen mit Handicaps am normalen Alltag teilnehmen können und in die Gesellschaft immer mehr integriert werden. Früher wurden Behinderte weggesperrt, heute suchen wir zum Beispiel zunehmend nach zentral gelegenen Wohnmöglichkeiten.“

Die Behindertenbeauftragte der Stadt Erkrath, Marion Kremerius, kann dem nur zustimmen. Ihre eigene Tochter Yasemine, die vor 32 Jahren mit dem Down Syndrom zur Welt kam, lebt heute mit ihrem Ehemann ebenfalls in einer Wohneinheit der Stiftung. „Es geht ihr so gut“, schwärmt Marion Kremerius, die diesen ersten Infotag rund um das Angebot für Behinderte nahezu alleine auf die Beine gestellt hat. „Wir haben ein so breitgefächertes Know-how und so viele Kompetenzen hier vor Ort und im gesamten Kreis Mettmann, da war es mir ein großes Anliegen, alles einmal gemeinsam zu präsentieren.“ Und: Das Interesse sei da, viele Menschen kommen, um sich zu informieren.

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