Schulbau in Erkrath Halle wird zwei Millionen Euro mehr kosten als geplant

ERKRATH · Marode Kanäle und der starke Anstieg der Baupreise werden zu Kostentreibern für die neue Sporthalle des Gymnasiums am Neandertal.

 Das Gymnasium am Neandertal wird auf der grünen Wiese (rechts oben im Bild), direkt an der Autobahnbrücke neu gebaut.

Das Gymnasium am Neandertal wird auf der grünen Wiese (rechts oben im Bild), direkt an der Autobahnbrücke neu gebaut.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Für den Neubau des Gymnasiums am Neandertal ist die Entwurfsplanung abgeschlossen. Mit der höheren Planungstiefe konkretisieren sich die voraussichtlichen Kosten aufgrund von Rahmenbedingungen und Einsparpotenzialen. Da ein offener Bedarf an Sportflächen in Alt-Erkrath besteht, wurde im vergangenen Jahr beschlossen, zunächst die Sporthalle des Gymnasiums zu bauen, und danach das eigentliche Schulgebäude. Die aktuellen Kostentabellen wurden nun den Mitgliedern des Bauausschusses vorgelegt und das weitere Vorgehen gemäß der Planung zur Abstimmung gestellt.

Die alten Wasserleitungen
sind nicht reparabel

Die wichtigste Nachricht betraf eine Überprüfung des Kanalsystems auf dem Grundstück. Die alten Wasserleitungen seien abgängig und könnten nicht mehr saniert werden. Der Neubau von Schmutz- und Regenwasserkanälen schlägt nach städtischen Kostenberechnungen mit 562 000 Euro zu Buche. Kostensteigerungen aufgrund der angespannten Marktlage sind noch nicht enthalten. „Das ist eine schmerzlich hohe Summe“, räumt Anke Lefeber, stellvertretende Fachbereichsleiterin, ein.

Ansonsten habe sich seit der Leistungsphase 2, dem Vorentwurf, nichts Wesentliches geändert. Die von der Verwaltung aufgezeigten Einsparpotenziale sind „sehr überschaubar“, wie Bernhard Osterwind (BmU) anmerkte, und selbst von denen rät die Verwaltung ab – aus gestalterischen Gründen. So würde Anke Lefeber als gelernte Architektin nur ungern auf die Holzschiebeelemente vor den Fenstern verzichten, die mit rund 40 000 Euro zu Buche schlagen. Damit ergeben sich für die Dreifeldsporthalle Baukosten von insgesamt 12,7 Millionen Euro, was etwa zwei Millionen Euro über der bisherigen Kostenschätzung liegt.

Da der Neubau voraussichtlich erst im April 2023 beginnen soll, müssen die anfallenden Kosten analog zur allgemeinen Kostensteigerung in der Baubranche hochgerechnet werden.

Im dritten und vierten Quartal 2021 wurde eine Kostensteigerung von 7,1 Prozent festgestellt, und im laufenden Jahr dürfte sie wegen des Ukraine-Krieges und der Holzknappheit noch höher liegen. Bei angenommenen 12 Prozent ergeben sich indexierte Baukosten von 14,2 Millionen Euro, zuzüglich der Abbruchkosten der alten Halle und der Risikokosten.

Die Dreifachsporthalle ist in Holz-Hybridbauweise geplant und soll ein besonderes Lüftungssystem erhalten, um mittels Wärmerückgewinnung und niedrigem Stromverbrauch besonders energieeffizient zu sein. Der Energiestandard „optimierte Variante in Anlehnung an den Passivhaus-Standard“ wird schließlich dadurch erreicht, dass separate Lüftungsanlagen für Halle und Umkleidebereich geplant sind. Die Verwendung von Holz verbessert die passive CO2-Bilanz.

„Die Holzpreise haben sich durch Corona maximal verschärft und noch nicht wieder normalisiert“, begründet Anke Lefeber die Indexierung von zwölf Prozent pro Jahr. Die auf 96 Kwp (Kilowatt peak) vergrößerte Photovoltaikanlage auf dem Dach schlägt mit 7730 Euro Mehrkosten zu Buche.

Die Eröffnung der Sporthalle ist momentan im August 2025 geplant.

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