Schüler werden für Flüchtlinge zu Lehrern

An der Hauptschule in Erkrath werden Flüchtlingskinder von Gymnasiasten für einen Schulwechsel vorbereitet.

Schüler werden für Flüchtlinge zu Lehrern
Foto: privat

Erkrath. „Perspektivschüler“ heißen sie offiziell, diejenigen Flüchtlingskinder, die hinsichtlich ihrer Leistungsstärke fürs Gymnasium geeignet sind, aufgrund ihrer Deutschkenntnisse aber noch nicht am regulären Gymnasialunterricht teilnehmen können. An der Carl-Fuhlrott-Hauptschule erhalten diese Schüler seit Ende November Unterstützung von Gymnasiasten.

Carmen Fechner und Patrick Kawina, Projektleiter

„Mit unserem Projekt Schüler coachen Schüler wollen wir uns dieser Perspektivschüler annehmen und sie zusätzlich zu dem guten Engagement der Kolleginnen und Kollegen der Hauptschule tatkräftig unterstützen“, erklärt Christof Krügermann, Schulleiter des Gymnasiums Hochdahl. Engagierte Lernpaten Jahrgangsstufe 9 treffen sich seit Herbst vergangenen Jahres mit einem der Perspektivschüler und helfen ihnen beim Erlernen beziehungsweise Vertiefen der deutschen Sprache.

„Dies geschieht anhand von Lerninhalten, die von den Patenschülern des Gymnasiums vermittelt werden und Grundlage für gemeinsame Gesprächsrunden sind“, sagt Krügermann. Ziel sei es daher neben der Förderung der sprachlichen Kompetenzen in Wort und Schrift den Perspektivschülern ein „Wissenspaket“ aus den Bereichen Kultur, Geschichte, Politik und Schulsystem mitzugeben. Wirtschaft, Landschaft und Sehenswürdigkeiten der Bundesländer, Persönlichkeiten und Fakten der deutschen Geschichte, Politik und Grundgesetz sowie Infos zu Schulsystem und Berufsmöglichkeiten stehen ebenso auf dem Plan wie Gleichberechtigung.

Das Projekt biete Vorteile für alle Beteiligten, ist sich Krügermann mit den Projektleitern Carmen Fechner und Patrick Kawina einig: „Die Perspektivschüler werden an unserer Schule willkommen geheißen und für den gymnasialen Bildungsgang motiviert. Die Sprache und kulturelles, politisches sowie historisches Wissen über die Bundesrepublik werden in angenehmer Atmosphäre vermittelt.“ Die ehrenamtlich tätigen Paten der Jahrgangsstufe 9 würden die Möglichkeit erhalten, sich mit Jugendlichen ihres Alters aus anderen Ländern und Kulturen auszutauschen und ihnen dabei zu helfen, sich leichter integrieren zu können, sagen die Projektleiter. Ergänzend stellen sie fest: „Weiterhin vertiefen die Jugendlichen ihre Soft Skills und festigen durch das Vermitteln der Lerninhalte ihr eigenes Wissen.“

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