Schüler entdecken die „LOKart“

Künstler erklären Schulklassen aus Erkrath ihre Arbeit und ihre Werke.

Schüler entdecken die „LOKart“
Foto: D. Janicki

Erkrath. Es ist der vierte und letzte Tag der diesjährigen „LOKart“-Ausstellung im Lokschuppen in Erkrath — an diesem Tag können vor allem Schüler die Erkrather Kunstszene näher kennenlernen. Zwei Grundschul- und drei Realschulklassen nehmen in diesem Jahr an den Führungen durch die Ausstellung teil. Die Besonderheit: Es sind die Künstlerinnen selbst, die ihre Werke den Schülern nahebringen und ihnen einen Zugang zur Kunst geben wollen.

Elisabeth Hoopmann, Kunstlehrerin

Hyacinta Hovestadt, Anita Herzog-Graf und Ursula Schweigk sind Teil der diesjährigen Ausstellung, und sie engagieren sich darüber hinaus ehrenamtlich, um den Schülern einen Einblick in die „LOKart“ zu ermöglichen. Für die Führung haben sie ein pädagogisches Arbeitsblatt ausgearbeitet, das die Kinder und Jugendlichen durch die Ausstellung leiten soll. „Wir wollen das Interesse der Schüler für Kunst wecken“, erklärt Hovestadt, die seit elf Jahren in fast jeder Ausstellung mithilft.

Dass die Schüler sich mit der Kunst auseinandersetzen und so einen besseren Zugang finden, ist den Künstlerinnen besonders wichtig. Und das Konzept geht auf: Die Fünftklässler der Realschule Hochdahl sind nicht nur interessiert, sondern ganz begeistert von dem, was es zu entdecken gibt.

Ob Skulpturen, Malerei oder Fotografie — alles wird genau betrachtet und mit Hilfe der Arbeitsblätter hinterfragt. Beim gemeinsamen Besprechen der Aufgaben schnipsen die Schüler sogar mit den Fingern. Sie können es kaum erwarten, ihre Gedanken über die Kunstwerke mit allen zu teilen. „Es war schön, dass man so viel erfahren und selber machen konnte. Ich war das erste Mal hier und fand’s super“, sagt Egona Zabeljaj (10). Auch ihre Mitschülerin Solin Mollaomar (10), deren Familie vor zwei Jahren von Syrien nach Deutschland fliehen musste, findet Gefallen an der Ausstellung. „Ich fand’s schön, weil Kunst mein Ding ist. Manche Beschreibungen waren auf Arabisch, die konnte ich gut verstehen“, so die Zehnjährige, „besonders gefallen hat mir das Bild mit dem Feuer“.

Elisabeth Hoopmann, Kunstlehrerein an der Realschule Hochdahl, nimmt das Angebot für ihre Schulklassen seit über zehn Jahren wahr. Dass ihre Schüler die Künstlerinnen bei der Führung persönlich kennenlernen können, findet sie besonders schön. Und sie freut sich jedes Mal aufs Neue über das große Interesse. „Die Kinder finden das immer ganz toll. Sie werden hier inspiriert und lernen, wie vielfältig Kunst eigentlich ist“, erklärt Hoopmann.

Die Vielfalt spiegelt sich nicht nur in den Kunstwerken, sondern auch in den Aufgaben für die Schüler wider. An einer Station sollen sich die Schüler Begriffe zum Thema „Licht“ überlegen und damit die Bilder von Ursula Schwiegk beschreiben. Am Arbeitstisch von Anita Herzog-Graf darf jeder selbst kreativ werden: Mit der „Frottage“ — einer alten Drucktechnik — können die Schüler bunte Muster auf ihre weißen Blätter zaubern. Die Aktionen bleiben Kindern immer besonders im Gedächtnis. „Oft wollen sie es dann zu Hause nachmachen“, erklärt Anita Herzog-Graf.

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