Sanierung Bahnstraße: Bürgerantrag hat keinen Erfolg

Sanierung der Bahnstraße: Ausschuss verwirft Wünsche der Anlieger nach einem Behindertenparkplatz und verbindlichen Terminplänen.

Erkrath. Sanierung des Natursteinpflasters und der Baumscheiben, außerdem neue Laternen — der Umbau der Fußgängerzone von Alt-Erkrath an der Bahnstraße soll wie angekündigt so schnell wie möglich starten. Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr hat einstimmig seine Beschlüsse dazu bestätigt. Keinen Erfolg hatten Anwohner und Geschäftsleute mit einem Bürgerantrag und Unterschriftenlisten, über die sie Einfluss auf das Projekt nehmen wollten.

„Es ist fraglich, ob man die Straße nach einer Vollsperrung für den Umbau wiederbeleben kann“, sagte der Wirt der Postwirtschaft, Axel Brockmann. Die Anliegen der Nachbarn seien nicht erkannt worden, die Verwaltung wolle nur ihr Konzept durchsetzen. „Das ist eine Unterstellung, die ich zurückweise“, antwortete Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Sein Amt habe die Bürgerstimmen aus einer Anhörung im Januar aufgenommen und werde sie berücksichtigen.

Im aufgebrachten Ton legte der Tiefbauamtsleiter dar: Die Fußgängerzone sei vor bald 25 Jahren gebaut worden, die Sanierung dringend nötig. Dabei müssten die Baumscheiben vergrößert werden, weil Wurzeln das Pflaster hoch drücken: „Das hat mit modernen, gestalterischen Ansprüchen nichts zu tun.“

Ein jetzt geforderter, einzelner Behindertenparkplatz mitten in der Fußgängerzone würde viel mehr Verkehr bringen als die schon jetzt gestatteten Taxifahrten zu den Läden. Im Übrigen habe er die Ausschreibung für die Arbeiten wenige Stunden vor der Ausschusssitzung auf den Weg gebracht. „Wir können das auch noch mal zurücknehmen. Aber dann schaffen wir die Sanierung in diesem Jahr nicht.“

Die anwesenden Nachbarn werteten das als Provokation. Für mindestens vier Wochen brauche er seine Terrasse überhaupt nicht aufbauen, sagte Brockmann. Die Wanderbaustelle sei je nach Planung des Bauunternehmens im Mai, Juni oder Juli bei ihm vor der Tür: „Die ganze Terrassensaison ist völlig ungeklärt.“ Ob die Werbegemeinschaft ihr Sommerfest überhaupt durchführen könne, sei ungewiss.

Sommer sei in Erkrath von Juni bis September, sagte Ausschussmitglied Peter Knitsch (Grüne) zu Heffungs. Darauf könne sich die Verwaltung doch wohl einstellen. Er bedaure die Verständigungsprobleme zwischen Amt und Geschäftsleuten: „Meine Fraktion ist jedenfalls nicht genervt. Die Bürger sind unsere Auftraggeber.“

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Marc Hildebrand versuchte zu vermitteln: „Ich kann verstehen, dass die Bürger sich Sorgen machen.“ Für die Sozialdemokraten erklärte Detlef Ehlert, das Projekt solle schnell angegangen werden, damit es früh fertig wird — wie es beschlossen ist.

Heffungs sicherte zu, das Tiefbauamt werde die Bauzeiten mit Bauunternehmen und Anwohnern abstimmen. Das Sommerfest braucht die Verwaltung laut Beschluss nicht zu sichern. „Das Fest liegt nicht in unserer Hand. Es kann auch aus vielen anderen Gründen ausfallen“, hatte der Technische Beigeordnete Fabian Schmidt erläutert.

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