Programmieren leicht gemacht

Jugendliche helfen Kindern bei Problemen mit dem Computer — ganz ohne Schulgefühl.

Hochdahl. Es sieht ein bisschen nach Schule aus — doch der Schein trügt: „Genau dieses Schulgefühl wollen wir hier vermeiden“, sagt Manuel Kuhlmann (18) über den Computer-Club der Sternwarte Neanderhöhe. Mit Niklas Reusch (15) und Felix Kerlin (16) leitet er den Kurs — ehrenamtlich, jeden Samstag. Die Teilnehmer sind Kinder und Jugendliche, ab zehn Jahren aufwärts.

„Als Zehnjähriger war ich selbst im Computer-Club“, erinnert sich Kuhlmann. Das habe ihn dann dazu veranlasst, selbst einen Kurs anzubieten. Wie ihm erging es auch seinen beiden Mitstreitern. „Was ich hier gelernt habe, hat mir auch in der Schule sehr geholfen“, sagt Kuhlmann, der gerade sein Abitur gemacht hat. „Besonders im Leistungskurs Informatik war das hier erworbene Vorwissen von Vorteil. Man lernt hier aber generell viel, was man später brauchen kann.“

Ein festes Programm gebe es nicht: „Das ergibt sich meist von ganz alleine“, so Kuhlmann. „Meistens kommen die Kinder mit Problemen zu uns, die sie zu Hause festgestellt haben. Diese Computer-Probleme lösen wir hier zusammen.“ Grundsätzlich sollen die Kinder erst einmal ein Gefühl für ihren PC bekommen.

Einige Teilnehmer haben jedoch auch ganz eigene Ideen: Der zwölfjährige Philipp Liermann ist gerade dabei, ein Rechenspiel zu programmieren. „Das mache ich mit einer Programmiersprache, ganz einfach“, sagt er und grinst. Wie er die verwendet, hat er im Kurs gelernt. „Natürlich gibt es immer ein paar Grundlagen, die wir vermitteln“, sagt Kuhlmann. Das seien zum Beispiel die Programmiersprachen, das Einrichten eines Netzwerkes oder auch der Umgang mit sozialen Netzwerken wie Facebook.

„Wer Interesse hat, sollte einfach vorbeikommen“, rät Peter Richter. Er ist Ansprechpartner und Betreuer der Jugendlichen in der Sternwarte. Vorkenntnisse seien ebenso wenig erforderlich wie ein eigener Computer: „Das einzige, was die Kinder mitbringen sollten, ist Spaß und Neugierde.“

Und die Teilnahme lohnt sich: Am Ende des Kurses gibt es ein Zertifikat, das die erfolgreiche Teilnahme bestätigt. „Das kann zum Beispiel bei der Bewerbung um einen Studienplatz oder ein Stipendium von Vorteil sein“, sagt Richter.

Neben dem Computer-Club bietet die Sternwarte in ihrem Schulungszentrum weitere Kurse für Kinder und Jugendliche an: So treffen sich, ebenfalls jeden Samstag, elektronikbegeisterte Jugendliche, um Schaltungen zu löten und ihr Fachwissen zu vertiefen. Mit dabei ist Alex Konietzko (12): Er verbindet soeben eine Schaltung mit einer Lichtschranke. Geleitet wird dieser Kurs von Thorsten Langenfeld. „Die Ideen werden hier natürlich einfach gehalten, um sie in kurzer Zeit auch realisieren zu können“, sagt er.

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