Pose Marré wartet auf Gastronom

Auf der einstigen Industriebrache zieht wieder Leben ein. Ein Gastronomiebetrieb fehlt aber noch.

Erkrath. Weihnachten 2015 sollte auf der ehemaligen Industriebrache Pose Marré, jetzt „Neue Mitte Erkrath“ genannt, direkt an der Düssel ein schickes Steakhaus eröffnet werden. Das hat nicht geklappt. „Nachdem die Betreiber auch zum zweiten Übergabetermin nicht kamen, wurde der Vertrag in beidseitigem Einverständnis aufgelöst“, sagt Constanze Paffrath von der Geschäftsleitung Neue Mitte Erkrath GmbH. Die Suche geht weiter. „Wir führen Gespräche“, sagt Holger Hennicke, für Vertrieb und Marketing in Pose Marré zuständig. Und: Der gastronomische Komplex, der rund 600 Quadratmeter umfasst, könne jederzeit unterteilt werden. Mittlerweile ist er komplett ausgebaut, mit schwarz gekachelter repräsentativer Showküche und einladender Außenfläche direkt am Flüsschen. Erklärter Wunsch von Constanze Paffrath: „Wir brauchen hier jemanden, der Frühstück, Mittagstisch, Kaffee und Kuchen sowie ein qualitativ hochwertiges Abendessen anbietet, das Gäste von außerhalb anlockt. Natürlich haben wir auch die Erkrather immer im Blick.“

Constanze Paffrath, Geschäftsführerin

Auch wenn sich die Suche nach einem Gastronomen, der im verschlafenen Erkrath investieren will, derzeit noch schwierig gestaltet, blicken die „Macher“ von Pose Marré auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Seit dem Sanierungsstart auf dem Gelände der Alten Papierfabrik Bernsau und der dortigen Gießerei vor sieben Jahren hat sich viel getan. Bis auf zwei Wohnungen sind alle Flächen belegt. Auf der einstigen Brache arbeiten jetzt 150 Menschen, und es werden mehr.

Noble Taschen, Schuhe und Mode werden in stylischer Umgebung gezeigt. Düsseldorfer Firmen wie das Modelabel Tigha sowie die Brand Masters GmbH mit den Mode-Marken Airstep, MJUS und Preach haben sich mit ihren Ausstellungsräumen an der Düssel in Erkrath niedergelassen. „Pose Marré ist eine Marke geworden“, sagt Constanze Paffrath, die ihr ganzes Herzblut in die Entwicklung des Geländes zwischen Neander- und Bismarckstraße steckt.

Das Augenmerk liegt dabei immer auf der Erhaltung des denkmalgeschützten Ensembles. „Da muss man ganz vorsichtig vorgehen. Das ist wie mit einer schön gealterten Frau, die darf man auch nicht zu Tode liften“, sagt Paffrath. Mit Unterstützung des Architekten Georg Krautwurst ist es der Blücher GmbH gelungen, eine Idee Realität werden zu lassen.

Und es geht weiter. Nach gestaltetem Düsselufer mit modernem Geländer und aufwendiger Ufersanierung durch Gambionenwände, steht jetzt auch die Fußgänger-Brücke, über die man auf kurzem Weg in die Innenstadt gelangt.„Allein die Brücke hat 110 000 Euro gekostet“, sagt Krautwurst. Komplett entkernt wird der sogenannte Kopfbau auf Pose Marré, die einstige Gießerei. Hier entsteht zurzeit ein Bürogebäude hinter alten Klinkermauern, das Mitte 2018 fertig sein soll. Genau so wie die Mietwohnungen und Garagen, die sich an den Kopfbau anschließen. Zwölf Wohnungen — 65 bis 110 Quadratmeter — sind im Bau. Sie werden nach Fertigstellung für elf Euro Kaltmiete zu haben sein, dafür aber in einmaliger Lage mit Balkon zur Düssel.

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