Politiker regeln den Verkehr

Tempo 30, Rampen, Parkplätze und Lastwagen: Ausschuss beschäftigt sich mit Facetten des Straßenverkehrs.

Erkrath. Mehr Tempo-30-Zonen, vielleicht mehr Parkplätze an der Sandheide aber sicher nicht weniger Lastwagen in Unterfeldhaus — das ist das Ergebnis des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr vom Dienstagabend.

Bei Fragen zur Verkehrsberuhigung kochten teilweise grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten hoch.

„Dass Sie jede Gelegenheit nutzen, um auf dem Sandheider Ring Tempo 30 durchzusetzen, wissen wir“, wetterte Helmut Rohden (CDU) gegen die Mehrheitsseite aus Grünen, SPD und BmU. Anlass waren die graue Plateaufläche vor dem Zentrum Sandheide und ihre Übergänge zur Fahrbahn.

„Die Rampe spürt man, bevor man sie sieht. Das ist gefährlich für Zweiradfahrer“, sagte Bernhard Osterwind (BmU). „Andere bautechnisch sinnvolle Lösungen waren nicht möglich“, konterte Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Beschlossen wurde, dass ein Tempolimit bis zum Fußgängerüberweg die bisherige Warnung „unebene Fahrbahn“ ersetzt.

Ebenfalls ausgeweitet wird die bestehende Tempo-30-Zone in Kempen, so der einstimmige Beschluss. Entlang der Kempener-, Feldheider- und Johannesberger Straße soll so der Verkehr beruhigt werden. Anwohner hatten es vor anderthalb Jahren gefordert.

Den Beschluss einer kompletten Sperrung vom vergangenen Frühjahr hatte Bürgermeister Arno Werner (CDU) als rechtswidrig abgelehnt. Die Mehrheit von Grünen, SPD und BmU empfiehlt jetzt der Verwaltung, dort ein Verbot für Lastwagen von mehr als 3,5 Tonnen anzuordnen.

Nöte mit den Parkplätzen an der Kirche Heilig Geist brachten Vertreter der Gemeinde in die Sitzung. Seit dem Umbau des Zentrums Sandheide gebe es weniger Stellplätze. Er schlage vor, während der Gottesdienstzeiten das Parken an der Brechtstraße zu erlauben, sagte Wolfgang Damberg vom Pfarrgemeinderat: „Ein einfaches Schild würde genügen.“

Die Reaktion des Ausschusses wechselte zwischen Verständnis und Skepsis. „Die Gemeindemitglieder sind zu faul, drei Schritte zu laufen“, sagte Kurt Pistorius vom Seniorenrat. „Es ist nicht schön, wenn man nach dem Gottesdienst ein Knöllchen findet“, erwiderte Regina Wedding (CDU). Eine Lösung soll jetzt die Verwaltung ausarbeiten.

Nur zur Kenntnis nehmen konnte der Ausschuss die Situation um eine Spedition an der Otto-Hahn-Straße in Unterfeldhaus. „Es ist nicht möglich, bauordnungsrechtlich gegen die Nutzung des Grundstückes einzuschreiten“, erläuterte Helmuth Hentschel, Leiter der Bauaufsicht. Anwohner hatten sich beschwert — über den seit Februar angestiegenen Lkw-Verkehr und über Müll, den Fahrer an den Straßenrändern zurücklassen würden. Befürchtungen über einen 24-Stunden-Verkehr seien nicht begründet, so Hentschel.

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