Modische Zeitreise und tolle alte Autos Bewohner der „Rosenhöfe“ machen eine Zeitreise

Erkrath · Zu Modenschau und Autoausstellung als unterhaltsame Zeitreise luden die Verantwortlichen der Seniorenresidenz ein.

 Günther Trenkel nahm bei der Auftaktveranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum des Rosenhofes in einem Cadillac Cabrio aus den 50er Jahren Platz.

Günther Trenkel nahm bei der Auftaktveranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum des Rosenhofes in einem Cadillac Cabrio aus den 50er Jahren Platz.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Auf musikalische und modische Zeitreise begaben sich jetzt die Bewohner der beiden „Rosenhöfe“. Hier machten vier Sänger und drei Models der Agentur „Event Prime“ Station und begeisterten mit ihrer Show, die thematisch in die 1940er bis 1960er Jahre führte. „Wir kümmern uns von den Kostümen bis hin zu den Oldtimern um die gesamte Organisation“, verriet Chiara Niehus von der Agentur, deren Sänger von den Andrew Sisters bis zu Sinatra oder Elvis Presley stimmlich und tänzerisch die gesamte Zeitspanne abdecken.

„Bei den tropischen Temperaturen haben wir die Tische und Stühle im Schatten der Bäume gerückt“, erklärte Dominik Prem, Direktor der Seniorenresidenz an der Düsseldorfer Straße. Seinem gesamten Team und ihm ist anzumerken, dass ihm das Wohlergehen der mehr als 300 Bewohnerinnen und Bewohner der vierflügeligen Anlage, die sich um einen großen Innenbereich drapiert, sehr am Herzen liegt. „Unsere Mitarbeiter und auch ich macht die Arbeit hier Freude. Das merkt man an der geringen Fluktuation“, wusste Prem zu berichten, der im April 2017 die Leitung übernommen hat.

Als bei den Herren der Gürtel
den Hosenträger ablöste

„Entweder gehen sie nach einem Jahr oder bleiben bis zur Rente. Wie unser Hausmeister, der demnächst nach vierzig Jahren Dienst in den Ruhestand geht“, erzählte er stolz und eilte davon, um einer Bewohnerin den Rollator über eine kleine Kante vom Weg auf die große Rasenfläche zu heben. Gerade rechtzeitig nahm sie am Tisch bei ein paar bereits gespannt wartenden Damen Platz, denn unmittelbar darauf begann die unterhaltsame Show. Angetan mit gelben Petticoat-Kleid mit weißem Lagenunterrock und wippendem Pferdeschwanz weiß die junge Moderatorin mit Infos zu ebendieser Mode einzuführen. Nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren wären der Hunger nach Farbe und Chic in der Mode groß gewesen, Seidenstrümpfe und Bleistiftröcke á la Coco Chanel waren bei den jungen Mädchen und Damen gleichermaßen gefragt.

Bei den Herren löste damals der Gürtel die Hosenträger ab. „Und ein Hut durfte nie fehlen, egal ob zum Anzug oder zum Mantel“, gab es weitere Aspekte zur modischen Ausstattung. Der Aufforderung, „wann auch immer es sie kribbelt in Beinen, Armen oder auch im Po“, dann doch einfach mitzumachen, kamen bei den Auftritten der Doubles von Marilyn Monroe, den Andrew Sisters, Frank Sinatra oder den Tanzeinlagen von Twist über Rock’n’Roll an dem heißen Nachmittag allerdings nicht zu viele Zuschauer nach. Viel Applaus gab es jedoch für jeden einzelnen Auftretenden, besonders für „Marilyn“, die sich als „Partner“ für das Lied „I wann bei loved by you“ eine der Zuschauer aussuchte und ihn mit dem einen oder andern koketten Neckereien erfreute. Bei der Twist-Tanzeinlage wippte so mancher Fuß und die Damen von Rezeption des Hauses machten gekonnt mit. „Das ist ja auch Musik, da kann man die Füße nicht stillhalten“, befand auch Evelyn Depperschmidt, seit vier Jahren Mitarbeiterin in der Einrichtung. „Diese Show und unser Lichterfest, das wir immer im September veranstalten, das sind für mich Highlights in unserem reich gefüllten Event-Kalender,“ erklärte die junge Frau, die altersmäßig auch als Enkelin von Bewohner Günther Trenkel hätte durchgehen können.

Er nutzte vor der Show ausgiebig die Gelegenheit, die auf Hochglanz polierten Oldtimer zu begutachten. „Wir haben einen starken Bezug zu Mode, denn wir haben über Jahre das Catering für die Modemesse in Düsseldorf gemacht“, erzählte der rüstige, großgewachsene Herr vergnügt. „Wir sind erst im Dezember von Wülfrath hierhergezogen“, verriet er weiter und ergänzte, „dass meine Frau und ich uns noch in der Eingewöhnungsphase befinden“. Anschluss hat das Ehepaar, das seit mehr als 60 Jahren verheiratet ist, jedoch schon gefunden – und genoss nun mit den neuen Freunden und Tischnachbarn den Nachmittag. An der Senioreneinrichtung parkten anlässlich der Moden- und Autoschau Boliden wie ein schwarzes Mercedes-Coupe, ein cremefarbener amerikanischer Straßenkreuzer mit den typischen Heckflossen oder auch eine Isetta in der Auffahrt. Alle bewunderten die Fahrzeuge ausgiebig und auch das seine oder andere Selfie, vorsichtig angelehnt an die blitzenden Oldtimer, wie einen schnittigen Triumph-Zweisitzer mit klassischer dunkelgrünen Lackierung wurde zur Erinnerung gemacht. Drinnen im Speisesaal hatten sich zu Beginn der nachmittäglichen Veranstaltung rund sechzig Bewohner eingefunden, um bei Kaffee, Kuchen oder auch der einen oder anderen kühlenden Portion Eis der angekündigten Zeitreise in Sachen Mode zu folgen.

Direktor Falck von Hahn begrüßte die Eintreffenden am Eingang des Saals und hatte für jeden ein persönliches Wort. „Ich habe natürlich schon mit meinem Kollegen Prem gesprochen und freue mich daher sehr auf die Show,“ merkte er an und begleitete eine Dame an einen der mit weißen Decken festlich eingedeckte Tische.

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