Musikschule ist nicht nur etwas für junge Leute

Ab Februar 2019 wird der Unterricht etwas teurer, vor allem aber für erwachsene Musikschüler.

Erkrath. Die Jugendmusikschule ist eine öffentliche Einrichtung der Stadt Erkrath. Ihre Aufgabe ist es, Kinder und Jugendliche an die Musik heranzuführen, Talente zu erkennen und zu fördern und eventuell auf eine Ausbildung zum Berufsmusiker vorzubereiten. Doch hauptsächlich geht es um die musikalische Breitenausbildung im Rahmen einer sogenannten humanistischen Allgemeinbildung.

Egal ob Eltern mit Kleinkind oder Mittvierziger, der noch etwas aus seiner Jugend nachholen möchte, beim Tag der offenen Tür der Jugendmusikschule war jetzt jeder Interessierte willkomen. In der Aula sowie in den beiden Musikräumen des Gymnasiums Hochdahl hatten Musikschullehrer Quartier genommen und warteten auf interessierte Kundschaft, die Instrumente ausprobieren wollte. Vielleicht hatte der eine oder andere schon eine Sympathie für das Saxofon oder die Geige, wollte sie aber — bevor er sich verbindlich zum Unterricht anmeldet — erst einmal selbst in die Hand nehmen.

Grundschüler konnten sich gemeinsam mit ihren Eltern orientieren, ob sie beim Wechsel aufs Gymnasium einen eingebunden Zweig „Instrumentalunterricht“ einschlagen möchten. Die Musikschule kooperiert mit dem Gymnasium und stellt der regulären Schul-Lehrkraft für den Musikunterricht in der Bläser- oder Streicherklasse eine Musikschullehrer zur Seite. So durchlaufen die Kinder im Idealfall eine musikalische Ausbildung von der Krippe bis zur Pubertät, beginnend mit dem „Liedergarten für Babys“, über die musikalische Früherziehung kurz vor der Einschulung und schließlich Instrumentalunterricht in der Gruppe, in Projekten, Ensembles und im Orchester.

Marc Stosberg war mit Sohn sechs Jahre alten Lenny gekommen, damit dieser sich ein „neues“ Instrument aussuchen könne. Lenny kann schon C-Flöte spielen und gelernt hat er das bei der Jugendmusikschule. Als Nächstes könnte es die Klarinette werden. Unter erwartungsvollen Augen blies Lenny zunächst etwas schüchtern hinein, aber das Eis war schnell gebrochen. Astrid Reiches Töchterchen ist erst vier Jahre alt, wusste aber schon, dass sie das Klavier ausprobieren wollte. Musikschullehrerin Nina Hildebrand spielte ein paar Tonleitern mit ihr und kann sich vielleicht bald auf eine neue Schülerin freuen. Silvia Bodamer wollte eine Lanze für den Gesang brechen: „Wir tragen ein tolles Instrument immer mit uns herum“. Eine Gesangsausbildung sei sehr nützlich in allen Lebenslagen. „Singen macht Spaß und lässt sich individuell gestalten“, so Bodamer. Für den Spaß ihrer Kinder an Musik und Gesang müssen Eltern, aber auch erwachsene Musikschüler demnächst etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Verwaltung hat mit Unterstützung der Politik beschlossen, die Preise für den Unterricht ab dem 1. Februar 2019 zu erhöhen und damit den „allgemeinen Preissteigerungen“ anzugleichen. Den höchsten Zuschlag müssen dann die erwachsenen Musikschüler bezahlen, 30 Prozent auf alle Angebote. Aber auch im Kinder- und Jugendbereich gibt es zumindest moderate Steigerungen. Die CDU wollte das im Kulturausschuss verhindern, konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Die Erhöhungen fallen aber moderat aus: So kostet beispielsweise der Klassenunterricht künftig 13,50 Euro statt bisher 13,25 Euro pro Stunde. Für Gruppenunterricht (zwei Schüler, 50 Minuten) werden 38 statt bisher 33 Euro fällig und der Einzelunterricht (45 Minuten) kostet künftig 74,50 Euro statt 73 Euro. Von Ermäßigungen sollen künftig auch die Bezieher von Wohngeld sowie von Geld aus dem Asylbewerberleistungsgesetz profitieren.

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