Musical: Schüler wagen Sprung ins Haifischbecken

Das Unterwasser-Spektakel „Im Riff geht’s rund“ ist von Gymnasiasten sechs Monate lang bearbeitet worden.

Erkrath. Mit dem laufenden Schuljahr startete das jahrgangsübergreifende Lernzeitenkonzept für die jüngsten drei Jahrgangsstufen des Gymnasiums am Neandertal. Die Musik-Lehrerinnen wollten den erweiterten Gestaltungsfreiraum gewinnbringend nutzen, berichtete die stellvertretende Schulleiterin Beate Gorgel. Verschiedene Musikworkshops wurden angeboten, darunter eine Musical-Adaptation. Dafür ausgesucht hatten die Lehrkräfte das Unterwasser-Spektakel „Im Riff geht’s rund“, das für Schüler zwischen neun und fünfzehn Jahren geschrieben wurde. Im Stück geht es zu wie im sprichwörtlichen Haifischbecken: Jeder Fisch hält sich für den besten, bis alle erkennen, dass sie Probleme nur gemeinschaftlich lösen können. Variantenreich wechseln dabei die Musikstile von Rock ‘n‘ Roll bis Balladenblues. Die Instrumente kamen aus der Konserve, der Gesang wurde frisch produziert. Hunderten von Eltern, Geschwistern und Mitschülern wurde das über sechs Monate gereifte Probenergebnis in der Stadthalle vorgestellt. Einen schwierigen, weil den Takt verzögernden, und dennoch lässigen Soulfunk namens „Ich bin Mora, die Muräne“ legte dabei Pia Scalabrin auf das Parkett. Charmant belebte Jule Schweden ihren Kugelfisch mit der Swing-Nummer „Ich pump mich ab“. Der Showcharakter eines Musicals erfordert das pompöse Auftreten von Tanzgruppen. Diese Einlagen übernahmen ein glanzvolles Sardinenballett und ein jazzig schnellender Schwarm von Papageienfischen.

„Ich bin gerührt und geschüttelt“, urteilte Hauptdarsteller Julian van der Heide als verkorkte Flaschenpost über den Tanztrubel. Veronika Tschesski verblüffte mit der überzeugend dargestellten Entdeckerlust des Herings Henning. Und eine richtig starke Figur machte Johannes Taute als strenger Doktor Fisch: „Ruhe im Riff! Keinen Ton! Nicht einmal Plank-ton!“ Einen sensationellen Fleißbeweis als Schneiderin hatte zuvor Sigrid Fiebig geleistet.

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