Erkrath/Köln : Prozess: Mann soll seine Ex-Partnerin gefoltert haben
Erkrath/Köln. Zu den Tatorten zählt wohl auch eine Wohnung in der Kastanienstraße in Erkrath.
Eingesperrt, gefoltert und vergewaltigt: Was sich an einem Dezembertag 2012 in einer Wohnung in der Kastanienstraße zugetragen haben soll, stößt an die Grenze des Vorstellbaren. Ein 65-jähriger Kölner soll dort eine Frau vergewaltigt und schwer körperlich misshandelt haben. Der Angeklagte selbst soll den Ermittlern gegenüber von „foltern“ gesprochen haben.
Dass der Prozess erst jetzt begann – also fast acht Jahre nach der Tat – liegt vor allem daran, dass das Gericht damals keine ausreichenden Haftgründe gesehen hatte. Jetzt wurde vor dem Kölner Landgericht die Anklage gegen den 65-Jährigen verlesen und was man darin zu hören bekam, gleicht einem Martyrium für das Opfer. Demzufolge soll der Angeklagte mit der Frau eine drei Monate andauernde Beziehung geführt haben, bevor er einen Bekannten gebeten haben soll, sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in die Kastanienstraße zu bringen. Dort soll ihm ein weiterer Bekannter seine Wohnung zur Verfügung gestellt haben. In der Anklage ist zu lesen, dass die Frau am 28. Dezember 2012 um 4.20 Uhr in Köln von der Arbeit abgeholt und nach Erkrath gebracht worden sein soll. Dort soll sie durch die Türe in die Wohnung geschubst worden sein, in der schon der Angeklagte und zwei weitere vermummte, bislang unbekannte Männer auf sie gewartet hätten.
Nachdem auf sie eingeschlagen worden sei, soll die Frau auf den Boden gestürzt sein. Der Angeklagte und seine beiden Komplizen sollen sie auf die Knie gezwungen haben, um ihr mit Messern die Haare abzuschneiden. Nach einem Schlag ins Gesicht soll ihre Lippe geblutet haben, weitere Schläge gegen den Kopf und den Rücken sollen beim Opfer zu Verletzungen geführt haben.