Laiendarsteller von Spotlight bringen „Figaros Hochzeit“

Die Laiendarsteller von Spotlight bringen „Figaros Hochzeit“ im März auf die Bühne.

Erkrath. Das Kampflied der französischen Revolution erklingt Donnerstagabend im Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde Erkrath. Ein Sprecher unterbricht das Lied und erklärt, dass jetzt ein entsetzliches Stück aufgeführt wird — mit ganz vielen Intrigen. „Meine Sache ist es nicht, aber sehen Sie selbst“, sagt er. Und dann geht es los mit den Proben für „Figaros Hochzeit“.

Die Theatergruppe „Spotlight“, einst aus einer Jugendgruppe hervorgegangen und inzwischen eine sehr engagierte Truppe von 15 Laiendarstellern, probt hier für ihre beiden Aufführungen am 9. und 10. März. Das Bühnenbild ist noch nicht fertig, aber es ist die erste Kostümprobe an diesem Abend.

Und weil die Theatergruppe keinen großen Fundus an historischen Kostümen hat und sich auch nicht als Kostümtheater sieht, passt es gut, dass Figaros Hochzeit in der Bearbeitung von Gerd Sprenger modern angelegt ist: „Da guckt jeder von uns erst in den eigenen Kleiderschrank, dann in den der Freunde und wenn sich da gar nichts finden lässt, dann kaufen wir auch mal das eine oder andere Teil“, lacht Spielleiter Michael Kastner.

Die Auswahl der Stücke ist hier immer ein demokratischer Prozess. Jeder darf einen Vorschlag machen, die Stücke werden vorgestellt und dann wird gemeinsam eine Entscheidung getroffen. „Dieses Mal sollte es etwas Lustiges sein, und wir waren uns bald einig, Figaros Hochzeit passt perfekt zu Spotlight, denn für jeden ist eine Rolle dabei“, sagt Alexander Zacharias, der in diesem Jahr Regie führt und froh ist, gleich von Beginn an auf der Originalbühne im Gemeindesaal proben zu dürfen.

„Eine Oper als Bühnenstück, geht das überhaupt“ — das wurde die Theatergruppe zuweilen gefragt. Aber die Geschichte um den Kammerdiener Figaro, seine Angebetete Suzanne und den herrschsüchtigen Grafen Almavira stammt aus der Feder des französischen Schriftstellers Beaumarchais. Mozart ist also nicht der alleinige Urheber. „Kurze, musikalische Einlagen aus seiner Oper lockern das Stück aber immer wieder auf“, erklärt der Regisseur, der die Musik sicherheitshalber hat einspielen lassen.

Da das Stück von fünf auf vier Akte gekürzt wurde und statt drei nur noch zwei Stunden dauert, ist die Rolle des Erzählers eingefügt worden. Er kommentiert den historischen Hintergrund und macht dem Zuschauer die verwirrende Anzahl von Intrigen deutlich. Denn neben den oben genannten sorgen auch der Arzt Bartholo und die Hauswirtschafterin Marceline sowie der liebestolle Page Cherubin für Verwirrung. Wer hier am Ende mit wem und warum verheiratet wird — oder eben auch nicht, das wird noch nicht verraten.

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