Kinder lernen Respekt und Fairness

Die Drittklässler der Grundschule Sandheide haben ein besonderes Fach auf dem Stundenplan: Selbstbehauptung.

Kinder lernen Respekt und Fairness
Foto: Nicole Marschall

Erkrath. Gemeinsam mit Gabriela Klosa und Taha Mansour vom Kinder- und Jugendzentrum des TSV haben die Drittklässler der Gemeinschaftsgrundschule Sandheide im zu Ende gehenden Schulhalbjahr gelernt, sich selbst zu behaupten, Grenzen zu setzen, Konflikte zu vermeiden und sich im Klassenverband fair und kooperativ zu verhalten. Getrennt in Mädchen- und Jungengruppen wurden Selbstschutz- und Deeskalationsstrategien trainiert, um Mobbing und Streitereien auf dem Schulhof und im Klassenzimmer zu vermeiden.

Die Kinder sind die dritte Schülergruppe der GGS Sandheide, die von den zum Teil von der Stadt finanzierten Selbstbehauptungs- und Anti-Gewalt-Trainings des TSV profitiert. „Nach Auswertung der ersten beiden Schulkurse haben wir den Schwerpunkt diesmal nicht so sehr aufs Grenzensetzen gelegt, sondern auf das Zusammenspiel in der Schule: Kooperation, Fairness, Teamarbeit und soziale Kompetenzen standen hier im Vordergrund“, erklärt Gabriela Klosa, die das Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl leitet.

Die Lehrer wurden mit einbezogen und berichteten von aktuellen Vorfällen, so dass Klosa in den Mädchengruppen und ihr Kollege Taha Mansour bei den Jungs ganz konkret darauf eingehen konnten. Zudem wurden die Themen als zentrale Aussagen über der Garderobe vor den Klassenzimmern an einer Wäscheleine aufgehängt, so dass sie jederzeit für alle präsent waren. „Wir lernen Frieden“, bringt es Ayman auf den Punkt und sein Klassenkamerad Nisret präzisiert: „Respekt und Fairness“. Laut und deutlich „Stopp“ zu sagen oder wegzugehen, wenn man (verbal oder physisch) angegriffen wird, ist eine der Strategien, die die Jungs von Taha Mansour gelernt haben. Aber auch die einfache Einsicht, fair zu spielen, egal ob man gewinnt oder verliert: Worauf es ankommt, ist der Spaß, den man dabei hat. Und noch etwas haben sie gelernt, so die Schüler: Wenn jemand Probleme hat, finden wir gemeinsam eine Lösung.

„Wir vermitteln den Kindern, ihre Stärke in Konflikten einzusetzen und miteinander als Team umzugehen. Wir wollen nicht, dass die Kinder angreifen, sich aber wehren können“, so Mansour. Seit der Erziehungswissenschaftler und Selbstbehauptungstrainer den Drittklässlern unter anderem mit Bewegungsspielen den respektvollen Umgang nahe bringt, funktioniere dies auch auf dem Schulhof, sagen die Jungs. Dass Mansour selbst aus Ägypten stammt, hilft ihm sicher bei seiner Aufgabe, denn über 90 Prozent der Schüler beider dritten Klassen haben Migrationshintergrund. Ab und zu gibt es dann auch mal eine Ansage auf Arabisch. „Der Umgang miteinander hat sich deutlich verbessert“, sagt er: „Die Rückmeldungen von Lehrern und Schülern sind sehr positiv.“

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