Junge Bäume brauchen Platz

Die Stadt lässt im Stadtwald wieder Bäume fällen. Förster Dennis Anders klärte Bürger auf.

Erkrath. Das Thema Baumfällung hat in Erkrath schon öfter für Diskussionen und Spannung zwischen Stadt und Bürgern gesorgt.

Mit einer Informationsveranstaltung will die Stadt jetzt möglichen Unmut verhindern und hat am Mittwoch alle Bürger zu einer Waldbegehung eingeladen. Die Aktion fand an zwei verschiedenen Treffpunkten statt — am Nordeingang des Bürgerhauses und an der Mahnert Mühle.

In den kommenden Monaten werden in den Waldbereichen nördlich des Bürgerhauses, im Bayerpark und im Willbecker Busch Forstarbeiten durchgeführt. „Wir machen hier eine Auslesedurchforstung.

Das bedeutet, dass Bäume zur Förderung anderer Bäume gefällt werden“, erklärte Revierförster Dennis Anders, der gemeinsam mit Heide Rudolph vom Tiefbauamt durch den Wald führte.

Mithilfe der Auslesedurchforstung soll sogenannten Zukunftsbäumen die Möglichkeit zum Wachstum gegeben werden. „Bei Zukunftsbäumen handelt es sich um junge Exemplare, die ich nach den Kriterien Vitalität, Ausformung des Stammes und der Wachskraft bestimme“ sagte Anders.

Damit die Zukunftsbäume wachsen, brauchen sie ausreichend Licht und für die Wurzeln Platz im Boden. Daher müssten andere Bäumen, die neben den Zukunftsbäumen wachsen, gefällt werden, sagte Anders.

Die Markierungen an den Bäumen hat der Revierförster bereits vorgenommen. Ein gelber Punkt in Kombination mit einem rot-weißen Warnband bedeutet, dass der Baum gefällt wird. Blaue Punkte weisen auf eine notwendige Pflege hin, „zum Beispiel auf die Kronenpflege“, ergänzte Anders. Bei Bäumen, die mit einem gelben Band versehen sind, handelt es sich um besagte Zukunftsbäume.

Die Pflege und Förderung von Zukunftsbäumen hat laut Anders eine wichtige Bedeutung für die Struktur des Waldes. „Wenn die Bäume einmal hoch gewachsen und kräftig sind, fungieren sie im Falle eines Sturms als Anker für die restlichen Exemplare“, erklärte der Revierförster.

Nach Abschluss der Fällarbeiten sollen die Baumstämme im Wald gelagert und von dort aus zur Holzverarbeitung transportiert werden. „Ich bin froh, mich über den Sinn und Zweck der Fällungen einmal informieren zu können“, sagte Elisabeth Birkhoven.

Aufgebrachte Anwohner der Itterstraße fordern, dass mehr Bäume gefällt werden. Sie beschweren sich über Jugendliche, die im Dickicht der Bäume Saufgelage veranstalten. „Am nächsten Tag haben wir dann den ganzen Müll in unserem Garten liegen“, sagte eine Anwohnerin. „Außerdem nehmen die Bäume das ganze Licht weg.“ Ein Nachbar: „Bei uns ist alles vermoost, hier wächst nichts mehr.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort