Jugendstiftung Erkrath: Hilfe für junge Menschen

Die Jugendstiftung zahlt Studiengebühren und unterstützt Schul- und Vereinsprojekte.

Erkrath. Diese Nachbarschaftshilfe kommt gezielt Erkrather Jugendlichen zugute. Ob ein Kindergarten mit Lernspielen zum „Haus der kleinen Forscher“ wird oder Abiturienten des Gymnasiums am Neandertal von Studiengebühren entlastet werden: die Jugendstiftung Erkrath gibt seit fünf Jahren Geld für junge Leute.

Das derzeit wichtigste Projekt der Stiftung zeigt sich persönlich in Erkrath: sechs der inzwischen 17 Studenten des Programms sind über die Ferien aus ganz Deutschland zu ihren Familien zurück gekehrt.

„Ich drücke es nicht jedem auf die Nase, aber wenn ich von dem Stipendium erzähle, bekomme ich nur positive Rückmeldungen“, sagt Roxana Chira. Die 21-Jährige studiert Physik, hat gerade ihren Bachelor-Abschluss geschafft. Ihre Ziele: ein Doktortitel, Forschung in der Astronomie. „Du Glückliche“ höre sie oft, wenn sie erzähle, dass sie die 500 Euro Semestergebühr in Baden-Württemberg nicht selbst zu zahlen brauche.

Bei der Auswahl unter den Abiturienten des Gymnasiums am Neandertal sei soziales Engagement das wichtigste Kriterium für die Stiftung, erläutert Erhard Tönjes, Vorsitzender der Stiftung. Die Noten spielten erst in zweiter Linie eine Rolle.

Begonnen hätten sie die Projekte, weil sie sich als Ruheständler beim Gaststudium alter Geschichte an der Uni Düsseldorf getroffen hätten, berichten die Stifter Tönjes und Knut Stein. Sie hätten gemeinsam etwas für die Jugend tun wollen. Unter Freunden und Nachbarn fanden sie schnell Unterstützer, die wie sie bei Geburtstagen Spenden für die Stiftung statt Geschenken für sich erbaten.

Ihr Vorbild sei die Gemeindestiftung „St. Johannes des Täufer“ gewesen, erläutert Tönjes. Deren Gründer Michael und Dorothea Stephan hätten wertvolle Anleitung gegeben, wie man Vermögen in der Form einer Stiftung dauerhaft einem Zweck widmen kann. Von 50 000 Euro ursprünglichem Kapital ist das Vermögen der Jugendstiftung inzwischen auf mehr als das Dreifache angewachsen. Einzige Änderung bislang: Zu Anfang trug die Stiftung von Tönjes und Stein ebenfalls den Namen „St. Johannes“ — das hatte zu Verwechselungen geführt.

„Die Neugestaltung des Waldlehrpfads durch die Johannesschule war unser erstes Projekt“, berichtet Tönjes. Im zweiten Jahr sei die Hilfe für den Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) dazu gekommen. Geld hätten sie für das Anti-Gewalt-Training gegeben. Für das Schulverweigerer-Projekt „Zündstoff — zweite Chance“ habe die Stiftung kurzzeitig einen privaten Lehrer bezahlt.

Bei allen Vorhaben der Stiftung gibt es keine Verwaltungskosten, sagen Stein und Tönjes: „Wir haben das einstimmig beschlossen.“ Für den Jahresabschluss würden sie die Ausgaben durchgehen und dann jeweils die Hälfte der Kosten spenden. Und ein bisschen aufgerundet würde dabei auch, sagt Tönjes.

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