Erkrath Sternwarte: Ärger um wenig Abstand

Erkrath. · Der Mindestabstand von 1,5 Metern bei öffentlichen Vorstellungen sei nicht durchgängig eingehalten worden, berichtet eine Besucherin, die daraufhin aus Protest die Vorstellung verlassen hat.

 So werden beispielsweise im Kino Abstände eingehalten.

So werden beispielsweise im Kino Abstände eingehalten.

Foto: dpa/Martin Schutt

Gemeinsam mit ihrer Tochter hatte eine Düsseldorferin am Samstag einer Veranstaltung der Sternwarte Neanderhöhe in Hochdahl besuchen wollen. Aber das Vergnügen wurde schon vor Beginn der Vorstellung getrübt, wie sie berichtet: „Auf der Homepage wird zwar angekündigt, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern bei öffentlichen Vorstellungen eingehalten würde, und wir erhielten auch einen Sitzplan (per E-Mail), der uns zeigte, dass die Plätze nur versetzt verkauft würden. Dennoch wurden die zwei Sitzplätze schräg hinter uns besetzt. Der Abstand zu diesen Sitzen war deutlich geringer.“

Daraufhin sei sie zunächst von einem Versehen ausgegangen und habe sich an eine Mitarbeiterin am Verkaufsschalter gewandt. „Ich erhielt die Auskunft, dass dieses Problem bekannt wäre. Aber man müsste halt auch darauf achten, dass man Geldeinnahmen hätte. Daher könnte man den Mindestabstand nicht immer berücksichtigen. Dies sei eine Entscheidung der Geschäftsführung. Ich war platt“, berichtet die Düsseldorferin, die daraufhin aus Protest die Veranstaltung verlassen hatte.

Im Internet stand, dass Masken nicht getragen werden müssen

Ihre Tochter habe sich vorab auf der Homepage der Sternwarte ausführlich über die Hygienemaßnahmen informiert, zumal sich die Corona-Situation in den letzten Tagen wieder verschärft habe im Kreis Mettmann. Den aktuellen Meldungen der Kreisverwaltung zufolge sei das Tragen von Masken bei kulturellen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen verpflichtend. „Auf der Homepage der Sternwarte war aber immer noch vermerkt, dass die Maske während der Vorführung abgenommen werden könnte. Wir gingen jedoch davon aus, dass die Homepage nur noch nicht angepasst worden wäre. Deswegen beschlossen wir, uns die Situation vor Ort anzusehen. Der Hinweis, dass die Maske nur vor und nach der Vorstellung zu tragen wäre, wurde immer noch auf die Leinwand geworfen.“

Ob die Zuschauer später mündlich gebeten wurden, ihre Masken die ganze Zeit zu tragen, könne sie nicht sagen, da sie ja den Saal schnell wieder verlassen habe. Für den Verein Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl betont die Vorsitzende Katrin Fortak, dass man sich an dem Abend an die zu diesem Zeitpunkt für die Einrichtung gültige Corona-Schutzverordnung des Landes NRW gehalten halten. „Daraus geht hervor, dass wir bei der Einhaltung der besonderen Rückverfolgbarkeit (dokumentierter Sitzplan) die Mindestabstände unterschreiten dürfen“, so Fortak. Diese Regelung sei den Besuchern in der Reservierungsbestätigung mitgeteilt worden. „Dennoch haben wir uns im Sinne unserer besonderen Verantwortung unserer Besucher gegenüber dafür entschieden, generell Sitzplätze und Reihen zwischen den Besuchergruppen nicht zu besetzen“, informiert Fortak auf Anfrage. Von der Stadt Erkrath, in deren Hochdahler Bürgerhaus die Sternwarte ihren Standort hat, heißt es dazu: „Das Problem in der Sternwarte war unserem Ordnungsamt nicht bekannt und es wäre auch nicht geduldet worden.“

Bisher habe es keine Auffälligkeiten oder  Beschwerden in diesem Zusammenhang gegeben, daher habe das Ordnungsamt keinen besonderen Anlass zur Kontrolle gehabt. Generell fänden aber im gesamten Stadtgebiet im Rahmen der personellen Kapazitäten stichprobenartige Kontrollen durch die Mitarbeitenden des Ordnungsamtes statt.

Die Sternwarte habe am Sonntag ihr Programm eingestellt und sich am Montag mit dem Ordnungsamt beraten beziehungsweise ein neues, an die aktuellen Anforderungen angepasstes Hygiene- und Infektionsschutzkonzept besprochen. „Da es bisher keine Auffälligkeiten in der Sternwarte gab und das neue Konzept ab sofort bei Veranstaltungen angewendet werden soll, wird die Sternwarte ebenso wie andere Veranstaltungen mit einer Stichproben-Kontrolle rechnen müssen“, sagt Stadtsprecherin Maria Steinmetz.

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