Insolvenz: Einziges Schuhgeschäft vor dem Aus?

Monika Norden musste Insolvenz anmelden.

Erkrath. 44 Prozent der von der IHK befragten Kunden in Alt-Erkrath vermissen Schuhe im Warenangebot. Für Monika Norden, die vor drei Jahren an der Kreuzstraße 35 ein Schuhgeschäft eröffnete, klingt das wie der pure Hohn. Sie musste Insolvenz anmelden. Bereits im Sommer war sie zum Räumungsverkauf gezwungen. Vom eingenommenen Geld musste sie einen großen Teil an ihren Händlerverbund abtreten.

Drei Monate lang konnte sie noch Mieten und zwei Angestellte aus ihren Rücklagen bezahlen. Aber nicht mehr die Umsatzsteuer. Ein Insolvenzverwalter wurde bestellt. „Dabei wird mein Laden gut angenommen“, sagt sie, „ich hatte einfach nur zu viel Ware eingekauft.“ Dazu kam die Schließung von zwei Modegeschäften, mit denen sie eng kooperiert hatte. Das war 2012.

Erkrath. „Das merkt man sofort am Umsatz. Die Leute fahren nach Düsseldorf, um Kleidung einzukaufen und nehmen dann auch Schuhe mit“, sagt Norden. Dennoch betont sie, ihr Geschäft laufe gut. Da 50 Prozent der Erkrather über 50 Jahre alt seien, habe sie sich auf diese Kunden eingestellt. Auch ein Kinderschuhgeschäft hatte Norden zwischenzeitlich eröffnet. Außerdem erhielt sie 2012 noch den Unternehmerinnenbrief des Jahres.

Monika Norden setzt derzeit trotz aller Widerstände auf den Fortbestand ihres Ladens. „Wenn es geht, werde ich den Kinderladen in das Erwachsenen-Geschäft integrieren“, sagt sie. Am Ende des Jahres werden ich mich mit dem Insolvenzverwalter zusammensetzen und schauen, ob da noch etwas zu machen ist.

„Die Erkrather kommen gerne zu mir. Sie bringen mir Glückscents und Blumen und wollen, dass ich weitermache.“ Derzeit ist ihr Laden wieder gut besucht. Im Ausverkauf sind die Schuhe 30 bis 50 Prozent billiger.

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