In Erkrath wird’s dunkel

An vier Straßen bleiben nachts 218 Lampen ausgeschaltet. Damit sollen jährlich 32 000 Euro gespart werden.

Erkrath. In Erkrath gehen die Lichter aus — und das im wahrsten Sinne des Wortes. Zumindest auf den Straßen, die vom Planungsausschuss dazu auserkoren wurden und für ein Jahr probeweise vom Netz genommen zu werden. Ziel der Maßnahme: Sparen, wo es nur geht. Schließlich befindet sich die Stadt Erkrath in einer finanziell düsteren Situation. „Wenn nicht die Reißleine gezogen wird, steuern wir in den Nothaushalt“, hatte Kämmerer Heribert Schiefer mehrfach betont.

Jetzt wird es also nachts dunkel — und zwar entlang der Bergischen Allee zwischen Schimmelbuschstraße und Hildener Kreuz, auf der Erkrather Straße südlich des Römerweges bis zur Bushaltestelle Am Zault, auf der Gerresheimer Landstraße zwischen der Festwiese und der Kreuzung zur Rothenbergstraße und auf der Haaner Straße zwischen Gruitener- und Sedentaler Straße.

Wobei die Lampen auf letzterem Abschnitt nicht rund um die Uhr abgeschaltet bleiben, sondern lediglich in der Zeit von 23 bis 5 Uhr. Und: Die großen Kreuzungen auf der Bergischen Allee (zum Beispiel mit der Sandheider- und der Max-Planck-Straße) bleiben auch nachts hell erleuchtet. „Diese Kreuzungen zu verdunkeln, wäre viel zu gefährlich“, sagt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs.

Ausgesucht worden waren die Straßenzüge nach ihrer Lage und Funktion, ob Wohnbebauung in der Nähe ist und wie stark sie auch während der Dunkelheit von Fußgängern oder Radfahrern frequentiert werden.

Es sind also sämtlich Verbindungsstraßen, die nachts auf „Aus“ geschaltet werden. Lediglich entlang der Haaner Straße stehen Wohnhäuser. „Daher haben wir die Laternen dort auch nicht 24 Stunden abgeschaltet, sondern nur zwischen 23 und 5 Uhr.“ Allerdings, so Heffungs weiter, erfolge deren Erschließung weniger über die Haaner- als vielmehr über die weiterhin beleuchtete Rheinstraße.

Eingespart werden sollen rund 32 000 Euro pro Jahr. „Wobei das nur Stromkosten sind“, wie Heffungs betont. „Würde irgendwann der Beschluss gefasst, die Lampen komplett abzumontieren, wäre das Sparpotenzial ungleich größer.“

So weit ist es aber noch nicht, die Dunkelheit nicht mehr als ein einjähriger Versuch. „Sollte sich das Projekt bewähren, sehen wir weiter“, sagt Peter Knitsch von den Bündnisgrünen. „Negatives“ habe er seit dem Beginn der Abschaltung jedenfalls nicht gehört. „Bei mir sind bisher keine Beschwerden eingegangen. Ergo könnte man davon ausgehen, dass das Abschalten zumindest auf diesen Straßen aus Sicht der Bürger unproblematisch ist.“

Allerdings gibt Knitsch zu bedenken, dass noch Sommer sei und die Dunkelheit erst recht spät einsetze. „Wer weiß, wie das mit dem Empfinden im Herbst und Winter aussieht.“

Ähnlich äußert sich der Fraktionsvorsitzende der BmU, Bernhard Osterwind, und selbst Heinz-Peter Heffungs, dem sonst schon mal die Türen eingerannt werden, hat nach eigenen Aussagen keine Beschwerden entgegennehmen müssen.

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