Immobilien in Erkrath Warten auf neue Bebauung

Erkrath · Den Unterfeldhausern gefällt es gar nicht, dass es auf dem Gelände des lange schon verwaisten Gemeindezentrums nicht vorwärts geht mit dem geplanten Neubauprojekt. Anlass für die Kritik ist der Brand am Wochenende.

 Lang ist‘s her: Die evangelische Gemeinde Unterfeldhaus zog Anfang Oktober 2012 nach einem letzten Gottesdienst zum neuen Gemeindezentrum am Niermannsweg.

Lang ist‘s her: Die evangelische Gemeinde Unterfeldhaus zog Anfang Oktober 2012 nach einem letzten Gottesdienst zum neuen Gemeindezentrum am Niermannsweg.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Als Wolfgang Haase am Samstag an dem Gemeindezentrum an der Matthias-Claudius-Straße vorbeikam, war die Feuerwehr schon abgezogen und die Polizei mit der Spurensuche beschäftigt. Sie geht von Brandstiftung aus und ist derzeit auf der Suche nach Zeugen. Haase, der seit vielen Jahren im Vorstand des Bürgervereins Unterfeldhaus aktiv ist, wundert es nicht, dass das Gelände auch zwielichtige Gestalten anzieht: „Wo es keine soziale Kontrolle gibt, passiert so etwas“, sagt er zu dem Feuer am Wochenende.

Seitdem die evangelische Kirchengemeinde das Haus im Jahr 2011 aus Kostengründen hatte aufgeben müssen, ist das Gelände verwaist. Es ist mittlerweile verkauft, das aus den 70er Jahren stammende Gemeindezentrum soll abgerissen und damit Platz für neuen Wohnraum geschaffen werden, so viel ist klar. Aktuell bereite das Planungsamt weitere Schritte für die formelle Einleitung des „Verfahrens zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans“ vor, heißt es dazu auf Anfrage aus dem Rathaus.

Dies müsse durch den Antragsteller erfolgen, die Verwaltung stehe dafür mit allen Projektbeteiligten in Kontakt. Corona-bedingt sei es bei ihnen 2020 aber zu Verzögerungen gekommen, informiert Stadtsprecherin Maria Steinmetz.

 Auf der politischen Tagesordnung stand das Thema zuletzt Ende Januar 2020, als es galt, einen Grundsatzbeschluss zum Bebauungsplan zu fassen. Der vom Grundstückseigentümer beauftragte Bauunternehmer stellte damals Pläne für ein seniorengerechtes, dreigeschossiges Gebäude mit 20 Wohneinheiten vor, inklusive Car-Sharing-Park und Grünflächen für gemeinsames Gärtnern. Arbeitstitel „Mehrgenerationenhaus Unterfeld“. Dafür müsste allerdings der Bebauungsplan geändert werden. Die Politik zeigte sich angetan und plädierte seinerzeit einstimmig für die Einleitung weiterer Schritte zur Entwicklung des Geländes.

Zur Bearbeitung des Bebauungsplans wurden damals 18 Monate angesetzt. Dann kam Corona. Es kann also noch dauern, bis sich auf dem Grundstück mit der prominenten Lage am Kreuzungsbereich Matthias-Claudius-Straße/ Georg-Büchner-Straße etwas tut. Dem Bürgerverein wäre sehr daran gelegen, denn er beobachtet seit längerem, dass der in Köln angesiedelte Grundstückseigentümer sich nicht allzu sehr um das zusehends verwildernde, von Wildwuchs bewachsene Grundstück kümmert, wovon auch der angrenzende Bürgersteig betroffen sei. „Im Herbst ist zuletzt mal jemand auf dem Gelände tätig gewesen“, erinnert sich Wolfgang Haase. Zumindest übergangsweise sei das leerstehende Gebäude in der Corona-Zeit auch einmal von einem Kindergarten genutzt worden.

Das Bauprojekt ist für Unterfeldhaus auch deshalb interessant, weil dort in den vergangenen Jahren kaum noch Wohnungsbau stattgefunden hat. Es gibt eben keinen Flächen mehr, das Potenzial ist fast ausgereizt, sagt Wolfgang Haase. Hier und da wären alte Siedlungshäuser umgebaut und neu aufgeteilt worden, mehr sei kaum passiert. „Wer derzeit nach Unterfeldhaus ziehen möchte, wird nicht fündig.“

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