Erkrath Hohenzollern laden zum Schützenfest ein

Erkrath. · Am kommenden Samstag geht es im Bürgerhaus Hochdahl rund. Der Hochdahler Schützenverein ist wenig bekannt.

 Sven und Silke Golzwarden waren einmal Königspaar des Bürgerschützenvereins Hohenzollern, Jasmin Schlick (M.) war Prinzessin.

Sven und Silke Golzwarden waren einmal Königspaar des Bürgerschützenvereins Hohenzollern, Jasmin Schlick (M.) war Prinzessin.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Am Samstag, 11. Mai, lädt der Bürgerschützenverein „Hohenzollern 04 Hochdahl“ zum Schützenfest und Krönungsball im Bürgerhaus Hochdahl ein. Gäste sind willkommen, der Eintritt ist frei. Moment, wer? Sind die Hohenzollern nicht diese Adligen aus Baden-Württemberg? Tatsächlich scheint kaum ein Hochdahler zu wissen, dass es neben den St. Sebastianern aus Alt-Erkrath auch in Hochdahl einen Schützenverein gibt – und das schon seit 115 Jahren. Höchste Zeit, die Truppe einmal vorzustellen.

Es gibt keine Dokumente
über die Anfangszeit des Vereins

Aus der Anfangszeit des 1904 gegründeten Vereins sind keine Überlieferungen oder Dokumente erhalten. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, kam das Vereinsleben zum Erliegen und wurde auch in der Weimarer Republik nicht fortgeführt. Erst 1960 wurden die „Hohenzollern 04“ informell neu gegründet und erreichten in ihrer Blütezeit in den 1980ern weit über 100 Mitglieder. Heute sind es noch 42 aktive und passive Mitglieder, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht unterkriegen lassen. „Nachwuchssorgen hat wohl fast jeder Verein. Aber noch haben wir ein paar Jugendliche“, stellt Vorsitzender Sven Golzwarden fest.

Seit fast 40 Jahren haben die Hohenzollern ihren Sitz in der Schildsheider Straße 17, direkt neben dem Stadtweiher. Das eingeschossige Gebäude macht von außen nicht viel her, aber im Inneren haben sie es sich gemütlich gemacht. Schöne Tische laden zum Verweilen ein, an den Wänden hängen Plakate und Pokale aus der langen Vereinsgeschichte.

„Wir machen durchaus Werbung für unsere Veranstaltungen, aber wir sind ein kleiner Verein und die Sandheide ist ein sozialer Brennpunkt“, erklärt sich Schriftführerin Silke Breuer-Golzwarden die geringe öffentliche Aufmerksamkeit. Diese vereinen die St. Sebastianer auf sich, indem sie zu ihrem Schützenfest eine große Kirmes auf dem Gerberplatz in Alt-Erkrath veranstalten. Aber auch die Hohenzollern haben einiges zu bieten. Immer Anfang April gibt es das Königsschießen gefolgt von einem Königs-Frühstück und einem Bürgervogelschießen. Zum Krönungsball am zweiten Wochenende im Mai ist das Bürgerhaus regelmäßig gut besucht. „Allerdings kommen 95 Prozent der Gäste von befreundeten Vereinen“, räumt Sven Golzwarden ein. Es wäre schön, wenn diesmal auch mehr unabhängige Hochdahler vorbeischauen würden. Es gibt ein buntes Programm mit Schützentradition, Musik - unter anderem von der Blaskapelle Erkrath und dem vereinseigenen Tambourcorps - und eine Moderation von Alleinunterhalter Horst Rathmann aus Solingen. „Bis vor drei Jahren haben wir auch einen jährlichen Umzug gemacht. Dann wurden die Sicherheitsauflagen verschärft“, sagt Silke Breuer. „Das ist für uns nicht mehr machbar“, bedauert Sven Golzwarden. Dafür treffen sich die Schützen alle zwei Wochen mittwochs zum Trainingsschießen im Vereinsheim, und das Tambourcorps übt zwei Tage vorher an gleicher Stelle. Wer mitmachen oder ein Instrument lernen möchte, ist willkommen. Der Name „Hohenzollern“ hat übrigens nicht direkt mit dem ehemaligen Königsgeschlecht zu tun. „Die Gründerväter haben überlegt, welcher Name gut klingt und bei den ‚echten‘ Hohenzollern angefragt“ erklärt Sven Golzwarden. „Wir haben eine offizielle schriftliche Erlaubnis aus Württemberg, uns so zu nennen“.

Trotzdem würden sie immer mit der „St. Sebastianus Bruderschaft Sandheide“ verwechselt, so Silke Breuer. „Dabei gibt es die schon seit 2018 nicht mehr“.

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