Früher Feierabend für Händler in Hochdahl Wochenmarkt schließt wegen Hitze

Erkrath. · Eine Sondererlaubnis genehmigte den Beschickern in Hochdahl, früher Schluss zu machen. Viele waren dafür dankbar.

 Hitze auf dem Wochemarkt: Imke van Kaathoven hat einen großen Ventilator in ihrem Käsestand aufgestellt.

Hitze auf dem Wochemarkt: Imke van Kaathoven hat einen großen Ventilator in ihrem Käsestand aufgestellt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am Donnerstag, dem prognostiziert wärmsten Tag des bisherigen Sommers, ist es um 10.30 Uhr im Verkaufswagen von „Käse Königs“ bereits muckelige 30 Grad warm. „Nicht in der Theke, die ist permanent auf fünf Grad heruntergekühlt“, beruhigt Imke van Kaathoven eine skeptisch schauende Kundin. „Wir werden heute, das erste Mal in 36 Jahren auf dem Hochdahler Markt, vorzeitig um 14 Uhr zu machen und heimfahren“, erzählt sie, selbst fast ein wenig ungläubig. Im vergangenen Sommer, als das Thermometer ebenfalls weit über die 30-Grad-Marke kletterte, habe sie auf einer Kiste im Verkaufswagen gesessen und die Füße ein wenig hoch gelegt. Das wolle man dann doch heute, wo die Marktbeschicker die Erlaubnis der Stadt Erkrath haben, zuhause tun.

Alle Beschicker raten,
viel Wasser zu trinken

Doch was macht man bis dahin bei den tropischen Temperaturen? „Viel trinken“, lautet der Tipp von Stefan Nägel vom gleichnamigen Fischstand. Seine Mutter Ursel nickt bekräftigend, während sie ihrer schweißtreibenden Arbeit nachgeht: Sie brät Bratkartoffeln und Seezunge für den Mittagstisch, während ihr Sohn den Backfisch vorbereitet. „Den Fischen in der Theke geht es besser als uns“, scherzt die Chefin. Zum einen sei die Theke extrem herunter gekühlt und zum anderen wird der Fisch von oben noch mit Eis bedeckt.

Eis findet man bei Basar Celik von der gegenüberliegen „Versteeg Hähnchenbraterei“ nicht im Verkaufswagen. Hier drehen sich die Hendel in Reih und Glied vor dem heißen Grill. „Man muss trinken, trinken, trinken“, grinst er und setzt die Literflasche Mineralwasser an, die mit ein, zwei Zügen um die Hälfte geleert ist. Ob bei dem Wetter überhaupt Kunden kommen? Naja, wenn nicht, „dann fahre ich irgendwann am Nachmittag, nachdem die Essenszeit vorbei ist, eben nach Hause.“ Am Stand von „Bäcker Berns“ berät derweil Tanja Schwaiger eine Kundin, die ein „würziges Brot“ zum Salat sucht. Irmgard Hamacher entscheidet sich für eines mit Oliven und Fetakäse und verrät: „Sonst gehe ich später auf den Markt. Aber heute bin ich direkt nach dem Schwimmen im Neanderbad hierher gefahren“. Im Schwimmbad sei es um kurz vor 10 Uhr auch schon viel voller als sonst gewesen, wenn sie dort ihre morgendlichen Bahnen zieht. Auch andere Kunden haben sich laut den Händlern früher als sonst auf den Weg gemacht. „Fast 80 Prozent unserer Stammkunden waren heute vor 11 Uhr da“, erzählt „Käsekönig“ Henk van Kaathoven. In der „Gelateria Markt Café“ sind draußen schon alle Tische belegt. „Für uns sind 25 und nicht 35 oder mehr Grad ideal“, verrät Karl-F. Hunold, Miteigentümer der Eisdiele.

„Die älteren Leute, die gern hierher kommen, bleiben bei der Wärme zuhause – und auch viele, die sonst ein Eis auf die Hand mitnehmen.“ Die beliebtesten Sorten sind laut Hunold in diesem Jahr: Mango und „Griechischer Joghurt“ mit Mandeln und Honig bei den Erwachsenen sowie nach wie vor „Blauer Engel“ bei den Kids.

Übrigens: Um 14 Uhr waren auf dem Hochdahler Markt fast alle Markt-Händler, bis auf die mit Kleidung sowie „Ali“ mit seinem Kartoffel-, Zwiebel- und Eier-Stand, der bis um 18 Uhr bleiben wollte, bereits abgefahren oder bauten ihre Stände gerade ab. Vielleicht haben sie vorher noch ein Eis auf die Hand mitgenommen – oder wie Ali bereits am Stand genossen.

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