Erkrath Das Gut Falkenberg setzt im Unterricht auf die digitale Zukunft

Erkrath. · Bei einem Tag der offenen Tür zeigte das Internat, wie neue Medien ganz selbstverständlich im Schulalltag integriert werden.

 Im Musikraum von Gut Falkenberg wird mit digitalen Mitteln Musik gemacht. Im Vordergrund probiert sich Alex aus.

Im Musikraum von Gut Falkenberg wird mit digitalen Mitteln Musik gemacht. Im Vordergrund probiert sich Alex aus.

Foto: Blazy, Achim (abz)

„Bei uns ist die Digitalisierung des Unterrichts bereits seit Jahren gelebte Realität,“ verrät der Schulleiter des Bergischen Internats, Bernd Kesseler, beim Rundgang am „Tag der Offenen Tür“. „Wir legen allerdings zunächst die analoge Basis, damit die Schüler dann gefahrlos digital arbeiten können. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn im Web lauern überall Seiten mit für die Schülergefährdendem Inhalt, wenn man sie nicht entsprechend schult“, zeigt sich der engagierte Pädagoge überzeugt. Er ist seit 30 Jahren an der privaten Ganztagsschule, deren 180 Plätze „immer besetzt“ seien, wie er nicht ohne Stolz berichtet.

Doch was unterscheidet diese private Schule, bei der die Eltern oder ein Stipendium des internen Trägervereins für die Schulgebühren aufkommen und in der die Schüler Schuluniformen tragen, noch von den anderen Schulen im Kreis?

Die kleinen Klassen werden
von den Schülern geschätzt

„Ich finde die kleinen Klassen toll und dass wir meist mit dem i-Pad lernen“, schwärmt die 13-jährige Marina, die in die sechste Klasse geht und ihrer Klassenlehrerin Kamila Kosciuk in ihrem Klassenraum Gesellschaft leistet. Die Englisch- und Sportlehrerin hatte für den Präsentationstag „English games“ vorbereitet, wie sie sie auch im normalen Unterricht anwendet. „Wir arbeiten hier mit einer Mischung aus einem analogen und digitalen Unterricht“, erzählt die junge Frau, die seit dreieinhalb Jahren am Bergischen Internat tätig ist. Wie ihre Schülerin schätzt sie die kleinen Klassengrößen. „In meiner Klasse sind zurzeit 16 Schülerinnen und Schüler. Das ist schon recht viel für unsere Verhältnisse.“

Nicht nur Klassen mit wenig Schülern, sondern auch das System der „Native Speaker“, das hier seit Jahren Anwendung findet, unterscheidet die private Ganztagschule von anderen Schulen im Kreis. Im Moment sind Sara aus Irland und Peter aus Schottland an der Schule, die nach dem Abschluss des Bachelors in ihrer Heimat etwa ein Jahr bleiben. Die ‚Native Speaker‘ assistieren in den Klassen und arbeiten mit den Schülern gezielt deren Defizite auf, berichtet die Kamila Kosciuk, die auch einmal die Woche über Nacht bei den 80 Internatsschülern bleibt.

Diese kommen zu 80 Prozent ebenfalls aus NRW. „Alle sind im TSV Hochdahl in den verschiedenen Sportangeboten aktiv“, berichtet Schulleiter Kesseler von deren Alltag nach der Schule. „Sie haben eine Stunde ihr i-Pad zur freien Benutzung, dann wird es genauso im Sekretariat eingeschlossen wie die Handys aller Schüler, wenn sie morgens zum Unterricht kommen.“ Am vergangenen Samstag herrschte jedenfalls ein reger Betrieb auf dem mitten im Grünen, mit wunderbarer Aussicht bis nach Köln, gelegenen Pausenhof. Hier gab es Bogenschießen und Tischtennis für Kinder und Eltern gleichermaßen und auch frisch gegrillte Würstchen oder eine Fahrt mit dem (schuleigenen) Segway.

Dies probierte auch ein Schüler aus, der nach den Ferien an der Privatschule anfangen wird. „Uns hat spätestens dieser Tag überzeugt, dass dies die richtige Schule für unseren Sohn ist“, sagen seine Eltern, die namentlich nicht genannt werden möchten.

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