Grüne feiern „historisches Ereignis“ in Erkrath

Erkrath. Viel verändert hat sich nicht im Erkrather Stadtrat. „Es hat einige kleine Veränderungen gegeben, bedeutende Neuerungen aber nicht“, sagt Bürgermeister Arno Werner (CDU).

„Das ist schade für Erkrath. Mit dem letzten Stadtrat konnte nur schwer gearbeitet werden, da sehe ich keine Änderung“, sagt Werner, der sein Amt noch bis nächstes Jahr weiterführt.

CDU

So ist die CDU mit 36,4 Prozent und 15 Sitzen auch weiterhin stärkste Kraft im Rat. „Wir haben in kommunal ein besseres Ergebnis eingefahren als auf europäischer Ebene und uns hier sogar noch verbessert. Das freut uns“, sagt Wolfgang Jöbges, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten. Als gut aufgestellt bezeichnet er seine Partei für die kommende Legislaturperiode des Rates. „Wir haben einige junge und frische Kandidaten, das ist eine gesunde Mischung“, sagt Jöbges.

Grüne

Trotz verlorener 1,5 Prozentpunkte gehen die Erkrather Grünen als Gewinner aus dieser Kommunalwahl hervor: Zum ersten Mal sicherten sie sich ein Direktmandat. Peer Weber gewann im Wahlbezirk 100 (Alt-Hochdahl) mit 28,1 % der Stimmen. „Das ist ein historisches Ereignis“, sagt Fraktionsvorsitzender Reinhard Knietsch. Dass die Grünen ausgerecht in Alt-Hochdahl punkten konnten ist für Knietsch keine Überraschung: „Dort liegt die Neanderhöhe, gegen deren Bebauung wir aktiv eingetreten sind“, sagt er. Insgesamt gab es 14 Prozent für die Grünen. Somit werden sie 6 Sitze besetzen, einen weniger als zuletzt.

FDP

Großer Verlierer der Wahl ist die FDP. Drei Prozentpunkte verlor sie und sank auf 4,3% ab. Statt drei Sitzen besetzen die Liberalen zukünftig nur noch zwei. „Wir haben es schon kommen sehen“, bedauert Fraktionsvorsitzende Inge Berkenbusch die Niederlage. Der Grund liege klar auf der Hand: „Der Negativtrend auf Bundesebene spiegelt sich auch bei uns wieder“, sagt Berkenbusch. „Wir lassen uns jedoch nicht unterkriegen und sind überzeugt, dass es in Erkrath eine liberale Kraft braucht.“

SPD

Ortsvereinsvorsitzeder Dieter Becker von der SPD freute sich über einen Zuwachs von 2,9 Prozent: „Wir sind dem Tal der Tränen entkommen“, sagte er. Bei der Wahl 2009 erzielte die SPD ihr schlechtestes Ergebnis seit langem. Fraktionsvorsitzender Detlef Ehlert war da skeptischer: „Zusammen mit BmU und Grünen haben wir die rechnerische Mehrheit. Bei den inhaltlichen Schnittpunkten wird es aber wahrscheinlich schwer werden“, sagt Ehlert. 25,5% erhielten die Sozialdemokraten, das entspricht 11 Sitzen.

Linke

Erstmals im neuen Stadtrat vertreten ist in Zukunft die Linkspartei. Einen Sitz konnte sie sich mit 2,1 Prozent sichern, in den Rat einziehen wird Hans-Jürgen Rieder, Ortsverbandsvorsitzender der Linken Erkrath/Haan/Mettmann. „Zufrieden sind wir aber nicht“, sagt Diana Pietas von den Linken. Auf Grund von Mitgliedermangel war es den Linken nicht möglich, alle 20 Wahlkreise zu besetzen. Nur neun Kandidaten staden zur Verfügung. „Hätten wir alle besetzten können, wäre sicherlich mehr dabei rausgesprungen“, sagt Pietas.

BmU

Die Bürgerlichen mit Umweltverantwortung (BmU / 17,7%, 7 Sitze) ließen sich auf der Wahlparty nicht sehen. Sie verloren im Vergleich zu 2009 einen Prozentpunkt und zwei Ratssitze. Das selbst gesteckte Ziel von über 20% dürfte die Parte somit verfehlt haben.

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