Greifvögel als Taubenschreck

Ausschuss berät am Dienstag darüber, ob ein Falkner damit beauftragt wird, die Tauben vom Hochdahler Markt zu vertreiben.

Hochdahl. Der neue Hochdahler Markt ist und bleibt ein Reizthema. Ob die in die Höhe geschossenen Umbaukosten von 1,6 Millionen Euro, die drohende Klage gegen die Kostenbeteiligung der Anlieger oder die Frage, wie das veredelte Pflaster gereinigt wird: Es gibt kaum einen Fachausschuss, der sich nicht in irgendeiner Weise mit dem Thema „Hochdahler Markt“ beschäftigt.

Im Planungs- und Verkehrsausschuss steht am Dienstag der Markt erneut auf der Tagesordnung: Diesmal ist es der Taubendreck sowohl auf dem Markt als auch auf dem Arkadenplatz, der für Unmut sorgt.

„In der Vergangenheit sind immer öfter Beschwerden bei uns eingegangen“, bestätigt Bürgermeister Arno Werner — der allerdings nicht von einer Taubenplage sprechen möchte. „Dafür sind es doch ein bisschen wenig.“

Dennoch hat die Verwaltung die Anrufe ernst genommen und ist aktiv geworden. Herausgekommen sind zwei Vorschläge, die zur Diskussion gestellt werden. Entweder es wird ein Taubenhaus aufgestellt, mit dessen Hilfe die Gelege kontrolliert und ausgetauscht werden.

Oder — das ist auch der Vorschlag, den Arno Werner bevorzugen würde — es kommt ein Falkner zum Einsatz. „Wobei der Falke die Tauben nicht schlagen, sondern nur vertreiben soll“, wie der Bürgermeister betont.

Eine kostengünstige Methode, von der sich die Stadt einiges verspricht. „In anderen Kommunen ist der Falkner-Einsatz schon erfolgreich praktiziert worden“, sagt Werner und verweist auf Düsseldorf, Bonn oder Köln. Ein dauerhafter Schutz vor den Plagegeistern sei damit zwar nicht gewährleistet, aber nachdem der Falke regelmäßig seine Kreise gezogen hat, „waren die Tauben irgendwann verschwunden“.

Den Kontakt zu den Fachleuten mit dem „Jäger der Lüfte“ würde die Jagdbehörde des Kreises Mettmann herstellen. „Wir sind gerne behilflich“, sagt Kreis-Pressesprecherin Daniela Hitzemann. „Wir haben eine Liste mit allen Greifvogelbesitzern — und das sind einige.“ Allerdings weist sie vorsorglich darauf hin, dass selbst der Hochdahler Markt einen eigenen Jagdpächter hat. „Mit ihm sollte die Stadt zuallererst Kontakt aufnehmen“, rät sie. Schließlich müsse zunächst die Frage geklärt werden, ob es sich bei den Tauben am Markt um ganz normale Stadttauben oder etwa Ringeltauben handelt. „Ringeltauben sind nämlich jagdbares Wild. Und für ihre Bejagung müsste erst eine Genehmigung her.“

Vor der Tür steht derweil die erste Grundreinigung des Hochdahler Marktes. „Allerdings müssen erst noch einige Fugen nachverfugt werden“, sagt der stellvertretende Tiefbauamtsleiter Ralf Kentgens. „Sobald sie sich gesetzt haben, werden wir grundsäubern können.“ Kentgens rechnet damit, dass dies in vier bis sechs Wochen so weit sein wird.

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