Erkrath „Das war ein schlimmer Schock“

Interview · Der Erkrather Gastronom über Lockdown, daraus resultierende Existenzangst und den Blick nach vorn.

 Ingo Hopmann führt das Restaurant „Hopmanns Olive“ in Erkrath-Hochdahl.

Ingo Hopmann führt das Restaurant „Hopmanns Olive“ in Erkrath-Hochdahl.

Foto: RP/Stephan Meisel (mei)

Herr Hopmann, in ­Düsseldorf schließt das namhafte und traditions­reiche „Roberts Bistro“. Wie schlimm ist die Signalwirkung für die Gastro-­Szene?

Ingo Hopmann: Sie ist sehr schlimm. Diese Schließung zeigt, dass die Corona-Pandemie nicht nur die Kleinen erwischt. Sie zeigt, wie auch alt-eingesessene, renommierte Betriebe getroffen werden.

Brachte Covid-19 Ihr Lokal „Hopmanns Olive“ zum ­Erliegen?

Hopmann: Ja. Notgedrungen mussten wir am 16. März schließen. Das war ein schlimmer Schock. Eine Woche waren meine Frau Petra und ich total am Boden. Wir haben uns gefragt, wie es weiter gehen könnte und uns viele Sorgen gemacht.

Hatten Sie Existenzängste?

Hopmann: Ja. Wir sind doppelt geschlagen, denn außer dem Restaurant ist auch der Catering-Betrieb lahmgelegt worden. Während des Lockdowns musste ich Mitarbeiter entlassen, auch das war bitter. Dann haben wir uns irgendwann berappelt und beschlossen, nach vorne zu schauen.

Was haben Sie ­unternommen?

Hopmann: Wir haben ein Take-away-Konzept entwickelt. Aber nicht irgendetwas, sondern direkt in Zusammenhang mit unserer Philosophie. Dazu gehört der Aspekt der Nachhaltigkeit.

Wie passt das zusammen?

Hopmann: Indem wir geschaut haben, wie sich Verpackungen zum Transport der wechselnden Gerichte aus ökologisch verträglichen Materialien nutzen lassen. Das kam bei den Leuten richtig gut an.

Jetzt haben Sie wieder ­geöffnet?

Hopmann: Wir hätten am 11. Mai wieder öffnen dürfen und haben bis zum 15. Mai gewartet. Zur Rückkehr in die neue Normalität haben wir neu überlegt. Damit die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können, stehen die Tische entsprechend weit voneinander entfernt. Und wir haben zwei Seatings pro Abend, das erste von 17.30 bis 19.45 Uhr, das zweite ab 20 Uhr bis Feierabend.

Ihr Fazit aus der Corona-­Krise?

Hopmann: Ich bin seit 40 Jahren in der Gastronomie. Diese Pandemie ist eine harte Prüfung, zum Glück konnten wir neue Konzepte entwickeln und haben als Basis tolle Stammkunden. Mit Glück kommen wir mit zwei blauen Auge davon.

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