Frauen lieben Bohrmaschinen

In einem Kurs über Heimwerken haben die Teilnehmerinnen Theorie und Praxis für kleine Reparaturen im Haushalt erlernt.

Erkrath. „Ich habe beim Arbeiten mit Elektrizität einfach Angst, dass mir was um die Ohren fliegt“, sagt Monika Neumetzler. Um solche Zweifel wegzuwischen, ist die Hochdahlerin am Mittwochabend mit 30 weiteren Frauen in die Caritas-Begegnungsstätte an der Gerberstraße gekommen. Elektromechanikerin Ulla Schneider hält dort einen Vortrag zum Thema „Rund ums Befestigen, Schrauben und Verkabeln“.

Einige Teilnehmerinnen waren bereits im vergangenen Jahr bei Schneiders Vortrag dabei. „Wer hat denn seitdem mal zum Bohrer gegriffen?“, fragt die kurzhaarige blonde Frau in die Runde. Viel Gemurmel und vereinzeltes Kopfschütteln folgen. „Keine Bohrmaschine“ oder „nicht getraut“ ist zu hören.

Ulla Schneider krempelt die Ärmel ihres blauen Pullovers hoch und schaut zu den sechs großen Lampen, die den Seminarraum hell beleuchten: „Bevor wir uns später noch mal den Bohrern widmen, beginnen wir mit der Elektrizität.“

Sie nennt die wichtigste Grundlage: „Ihr müsst immer zunächst die Sicherung rausmachen.“ Dann erklärt sie die verschiedenfarbigen Drähte, die beim Anbringen einer Lampe wichtig sind. Der blaue gehöre zum blauen, der braune zum schwarzen und bei dem grün-blauen Draht bei Metalllampen handele es sich um den Sicherheitsleiter.

„Bei mir in der Wohnung kommen Kabel aus der Wand. Kann ich die einfach abschneiden?“, fragt Margot Wolf-Heiland. „Bloß nicht, da muss dann zur Sicherheit eine Dose drüber angebracht werden“, sagt Schneider.

Doch vor solch großen Aufgaben stehen noch die alltäglichen Kniffe an. Was ist zum Beispiel zu tun, wenn die Steckdose immer lockerer wird und wackelt, sobald man einen Stecker rauszieht? Wieder gilt: zunächst Sicherung raus. Um zu überprüfen, ob tatsächlich kein Strom fließt, empfiehlt die Expertin, ein Radio anzuschließen. Erst wenn das verstummt, kann geschraubt werden.

Nach mehr als einer guten Stunde nützlicher Tipps und Tricks der Elektromechanikerin kommt der Liebling der Frauen zum Einsatz: der Bohrer. Als die grundsätzlichen Zusammenhänge geklärt sind — Dübelgröße entspricht Bohrergröße — wagen sich die ersten Mutigen an Bohrer, Stein und Schraube. „Viel Druck ausüben!“, gibt Schneider den entschiedenen Hinweis für das handwerkliche Erfolgserlebnis.

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