Familie steht im Vordergrund

Ministerium lobt die Arbeit des 2007 gegründeten Familienzentrums in Hochdahl.

Hochdahl. Im Jahr 2007 sind die Evangelischen Kindertagesstätten (Kitas) Sandheide und Paul-Schneider-Haus zum ersten zertifizierten Familienzentrum der Stadt zusammengewachsen. Ziel ist es, verschiedene Einrichtungen zu vernetzen und ein breites Bildungsangebot für Eltern und ihre Kinder zu schaffen. Mittlerweile werden sechs Erkrather Familienzentren vom Land mit jeweils 12 000 Euro jährlich gefördert. Alle vier Jahre findet eine Re-Zertifizierung statt — im Juli haben die Hochdahler Kitas sie erneut bestanden.

„Leitung, Team und Träger können sehr stolz auf das erreichte Qualitätsniveau sein“, heißt es im Bericht des Familienministeriums. Die Schwerpunkte des Zentrums liegen in der Familienbildung und der Erziehungspartnerschaft. Was heißt das in der Praxis? Über die tägliche Arbeit mit den Kindern hinaus bietet das Familienzentrum verschiedene Förderkurse sowie soziale, psychologische oder gesundheitsspezifische Betreuung an.

Es beginnt bei offenen Elterncafés und endet bei privater Beratung. Kooperationspartner unterstützen das Familienzentrum. Durch die breite Streuung spielt sich die Förderung im gesamten Sozialraum der Familien ab. Ein Beispiel: Einmal im Monat kommt Angelika Wegener vom psychologischen Dienst des Jugend- und Sozialamtes in die Kitas. Mit ihr können Eltern und Kinder abgeschieden und in Ruhe über Probleme reden. Das Angebot wird aber nicht nur von Besuchern der Kindergärten angenommen, sondern auch von Menschen aus der Umgebung.

Seit einigen Jahren gibt es laut Anja Karalus, Leiterin der Kita im Paul-Schneider-Haus, immer mehr Beratungsbedarf. Das betreffe nicht nur die psychologische Seite wie Verhaltensauffälligkeiten, sondern auch die Gesundheitsförderung. Deshalb hat sich das Zentrum auch mit Gesundheitsamt, Kinderärzten und Krankenkassen kurzgeschlossen. „Wir reden nicht nur von Erziehungspartnerschaft, wir leben sie auch“, sagt Karalus.

Seit einem Jahr gibt es auch einen Arbeitskreis aller sechs Familienzentren. Dort wird abgesprochen, wie Angebote gezielt organisiert werden können. „Wir waren selbst überrascht, was wir innerhalb der vergangenen vier Jahre etablieren konnten“, sagte Andreas Müller, Koordinator des Familienzentrums. Es gebe keine Rivalitäten zwischen den vernetzten Einrichtungen. „Nur so geht es“, sagt Jugendamtsleiter Uwe Krüger.

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