Erkrath Weidenhof-Areal kann bebaut werden

Erkrath. · Aber der Bauantrag für das Gelände liegt derzeit noch im Fachbereich Bauaufsicht, meldet die Stadt. Status: In Bearbeitung.

 Endlich tut sich etwas: Ein Blick auf die Baustelle an der Kreuzstraße.

Endlich tut sich etwas: Ein Blick auf die Baustelle an der Kreuzstraße.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Bereits 2017, pünktlich zur Durchfahrt der Tour de France, war die ehemalige Gaststätte Weidenhof abgerissen worden. Der Schandfleck lag auch ziemlich prominent an der Tour-Strecke und passte ganz gewiss nicht in das Erkrath-Bild, das dem Publikum von auswärts vermittelt werden sollte. Danach passierte aber erst einmal nichts auf dem Grundstück an der Ecke Kreuzstraße/ Neanderstraße.

Bald begannen sich die Erkrather zu wundern, warum es dort nicht weitergeht. Wie die Verwaltung auf Anfrage Anfang Oktober 2019 berichtete – damals war gerade der Bauplan öffentlich ausgelegt worden –, hatte sich das Verfahren wegen personeller Neuordnungen im zuständigen Amt verzögert. Baubeginn sollte in diesem Jahr sein. Bis dahin müssten die Materialien, die vom Abriss noch auf dem Gelände liegen, fachgerecht entsorgt werden.

Die Bagger sind angerückt
und beginnen mit der Arbeit

Der Stadtrat hat den Bebauungsplan und den dazugehörigen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor im Februar abgesegnet – und seit ein paar Tagen tut sich nun etwas auf der Brache, die Bagger sind angerückt, und es geht voran mit dem Lückenschluss.

In naher Zukunft soll dort ein Block mit 15 seniorengerechten Wohneinheiten, einer Arztpraxis, einer Physiopraxis und einem Ladenlokal entstehen, so die Pläne des Investors. Vorausgegangen waren Jahre voller Gutachten, Stellungnahmen der Behörden und Beteiligungen der Öffentlichkeit. Der städtebauliche Vertrag beinhaltet Details wie Schallschutzmaßnahmen, Stell- und Kinderspiel-Flächen, Grünpflege und den Zeitrahmen. Auch eine Dachbegrünung von 40 Prozent der Dachfläche ist vorgesehen. Kritik daran übten nur die Grünen: „Das ist wieder eine verpasste Chance für klimafreundliches Bauen“, sagte Peter Knitsch bei der Ratssitzung im Februar.

Zwar sei es positiv, dass der „Schandfleck“ beseitigt werde, aber das Fehlen von energetischen Auflagen zeige, dass Klimaschutz in Erkrath zwar besprochen, aber nicht realisiert werde.

Die Gaststätte Weidenhof war 1887 eröffnet worden und in ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte meist ein Familienunternehmen. In den Chroniken ist nachzulesen, dass sich auf der Kegelbahn bis zu 60 verschiedene Erkrather Kegelvereine die Klinke in die Hand gaben.

Die letzte Wirtin war alleinstehend und älter als 70 Jahre. Als sie das Lokal 2004 aufgab, fand sich kein Nachmieter mehr. Seitdem stand die Gaststätte leer und kam immer mehr herunter: Die Fenster eingeschlagen, der Wind pfiff durch die alten Mauern. Auf dem ehemaligen Parkplatz wucherte das Unkraut, Bauschutt und Abfall türmten sich.

Vorgesehen sind auch ein ebenerdiger Abstellraum für Fahrräder, der von außen zugänglich ist, und Außenstellplätze für Räder. Der Neubau soll zwei Meter von der jetzigen Gebäudekante zurückversetzt errichtet werden. So kann der Bürgersteig dort deutlich breiter werden.

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