Erkrath Hospiz-Pioniere erinnern an schwierigen Start

Erkrath · Im Rahmen einer Teestunde hielten sie Rückschau auf die Entwicklung der Einrichtung.

 Dieses Foto zeigt den symbolischen ersten Spatenstich für das Trillser Hospiz.

Dieses Foto zeigt den symbolischen ersten Spatenstich für das Trillser Hospiz.

Foto: Hospiz

. Sein 25-jähriges Bestehen im Mai 2020 hat das Trillser Franziskus-Hospiz nun schon einmal zum Anlass genommen, um an die Ursprünge der Hospiz-Bewegung zu erinnern. „Wie alles begann, damals in Erkrath“ lautete der Titel einer gut besuchten Teestunde in der Kirche Heilig Geist.

Zum Auftakt las Hospizleiterin Silke Kirchmann den Text der ersten Urkunde der Grundsteinlegung vom 29. November 1988 vor: „Beim Sterben nicht allein sein – das ist der Wunsch der meisten von uns. Den Tod enttabuisieren und mit dem eigenen und des anderen Sterben leben lernen.“ Um ein würdevolles Leben bis zuletzt, darum gehe es damals wie heute. 1988 trafen sich erstmals mehr als 100 hospizbewegte Menschen in Erkrath, von denen 31 Jahre später nun einige an den Gründungsort in die Brechtstraße zurückgekehrt waren.

Es wurde ein sehr bewegender Abend mit Männern und Frauen aus der Pioniergeneration der Hospizbewegung: Pfarrer Gerd Verhoeven, sein evangelischer Pfarr-Kollege Lutz Martini, Hospiz-Koordinatorin Christiane Dommach, SAPV-Mitarbeiter Eduard Jusinski sowie Sabine Jachmann von der katholischen Kirchengemeinde und Gesundheitsökonom Rochus Allert äußerten sich zu vielen spannenden Themen: Wie kam die Hospiz-Idee in Erkrath auf? Was hat die Pioniere beflügelt? Welche Probleme gab es?

Vorbildfunktion und Mut der Waldbreitbacher Franziskaner

Gerd Verhoeven verwies auf die Vorbildfunktion und den Mut der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, gemeinsam mit den beiden Erkrather Kirchengemeinden den ungesicherten Weg in die Hospizarbeit zu wagen. Anekdotenreich berichtete Verhoeven vom teilweise vehementen Gegenwind, dem die Hospizpioniere damals in der Erkrather Bevölkerung bei der Suche nach einem geeigneten Standort ausgesetzt waren. Pfarrer Lutz Martini unterstrich die gute Zusammenarbeit mit Seelsorger Ralf Jachmann und dessen besondere Verdienste, die Hospizidee in Erkrath zu verbreiten. Sabine Jachmann erzählte aus den Pioniertagen ihres (inzwischen verstorbenen) Mannes und erinnerte auch an die mitunter entbehrungsreiche Seite der Aufbauarbeit. Eduard Jusinski und Christiane Dommach gaben als „Pioniere im Stationären Hospiz“ ihrer Dankbarkeit Ausdruck, damals ihrer Berufung gefolgt zu sein, als im Mai 1995 das Hospiz seine Pforten öffnete.

Es ging auch um die Gegenwart: „Heute geht es vor allem darum, den Hospizgedanken weiter in die Gesellschaft zu tragen, besonders die hospizliche Haltung, unabhängig von einem bestimmten Ort. Es gibt noch sehr viel zu tun, so lange 80 Prozent aller deutschen Krankenhäuser nicht über eine Palliativstation verfügen,“ sagte Gesundheitsökonom Rochus Allert, der erste Geschäftsführer im Hospiz. Red

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